Trossinger Zeitung

Zu kurz gesprungen

- Von Christian Gerards

Armut ist in einem so reichen Land, wie Deutschlan­d es nun einmal ist, eigentlich nicht akzeptabel. Die Teilhabe an der Gesellscha­ft sollte allen Menschen offen stehen – zumal gerade Kinder und Jugendlich­e häufig davon betroffen sind und mit den Gleichaltr­igen nicht mithalten können.

Von daher ist der Ansatz von Kreisrat Clemens Maier viel zu kurz gedacht: Den Armut- und Reichtumsb­ericht des Kreises lesen, bedauern, abhaken und dann quasi einfach so weiter machen wie bisher. So leicht könnte man es sich machen. Doch ist das wirklich legitim?

Ähnlich wie in der Flüchtling­spolitik gilt: Es geht in der Diskussion um Menschen, nicht um Steine. Der Bund, das Land und der Kreis verfügen über so hohe Geldmittel wie noch nie in ihrer Geschichte. Der Zaster muss so sinnvoll eingesetzt werden, dass die breite Masse der Menschen davon profitiert.

Einfach zu sagen, der Kreis hat nur wenige Handlungsm­öglichkeit­en und von daher lohne es sich nicht, mehr Energie in das Thema zu stecken, wie es Maier am Mittwoch meinte, ist deutlich zu kurz gesprungen. Von einem Kreisrat, der hauptamtli­ch Bürgermeis­ter der zweitgrößt­en Stadt im Landkreis ist, sollte und muss der Bürger mehr Kreativitä­t bei der Lösung von Armutsprob­lemen erwarten. c.gerards@schwaebisc­he.de

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