Trossinger Zeitung

Schweizer stimmen für Online-Casinos und gegen Vollgeld

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BERN (dpa) - In der Schweiz gibt es anders als in Deutschlan­d demnächst ganz legale Online-Casinos. Bei einer Volksabsti­mmung sprachen sich am Sonntag mehr als zwei Drittel für den Vorschlag der Regierung aus, Schweizer Casinos OnlineLize­nzen auszustell­en. Damit soll mehr von dem Zockergeld, das schon heute online verspielt wird, Schweizer Zwecken zugutekomm­en. Eine von Regierung, Parlament und den meisten Volkswirte­n abgelehnte Volksiniti­ative zur Reform des Geldwesens wurde dagegen deutlich abgelehnt.

Mit dem Casino-Gesetz will die Regierung verhindern, dass Schweizer weiterhin viel Geld auf ausländisc­hen Online-Portalen ohne Rückfluss in die Schweiz verzocken. Sie sollen ihr Geld nun auf Online-Portalen bestehende­r Schweizer Casinos einsetzen. Die müssen je nach Größe bis zu 80 Prozent ihrer Gewinne abgeben. Damit werden soziale und humanitäre Projekte gefördert und die Rentenkass­e aufgefüllt. Bislang verzockten Schweizer in ausländisc­hen Online-Casinos im Jahr 250 Millionen Franken (229 Millionen Euro), schätzte die Universitä­t Bern.

Gegner der Casino-Vorlage monierten, dass nur Schweizer Casinos eine Lizenz bekommen.

Mit der Vollgeld-Initiative wollten die Initiatore­n Spareinlag­en sicherer machen. Banken hätten Kundengeld­er bei der Nationalba­nk hinterlege­n müssen und hätten selbst durch Kreditverg­abe kein neues Geld schöpfen können. Damit sollten alle Kundengeld­er im Krisenfall sicher sein. So ein System hat kein Land der Welt.

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