Theater AG probt „Leonce und Lena“
Schauspieler am Gymnasium sind für Proben stundenweise vom Unterricht befreit
TROSSINGEN - „Leonce und Lena“, dieses Lustspiel von Georg Büchner führt die Theater AG des Trossinger Gymnasiums in diesem Jahr auf. Die Proben dazu laufen gerade auf Hochtouren.
Die Theater AG des Gymnasiums besteht aus 15 Schülern der Klassen sieben bis zur Jahrgangsstufe 2. Geleitet wird die Theater AG von den Lehrkräften Corinna Baumgarten, Carlotta Holst und Holger Preuß. Für die Schüler bedeutet die Mitgliedschaft in der Arbeitsgemeinschaft die Verpflichtung, in ihrer Freizeit den Text zu lernen und zu den Proben zu kommen.
„Die Auswahl des Stückes findet zu Beginn des Schuljahres statt. Wenn wir sehen, was die Schüler können, entscheiden wir, was wir spielen“, erklärt Corinna Baumgarten. Dann wird einmal wöchentlich geprobt. In einem Probenwochenende wird intensiv geübt und das Zusammengehörigkeitsgefühl des Ensembles gestärkt.
In der „heißen Phase“der Proben, also in der Woche vor den Aufführungen, werden die Schüler stundenweise vom Unterricht befreit. Dann treffen sich die Schauspieler im Kleinen Saal des Konzerthauses, wo das Stück für die hoffentlich zahlreich kommenden Zuschauer gegeben wird. Für „Leonce und Lena“sind zwölf der 15 Mitglieder eingebunden. Die nicht agierenden Schauspieler und diejenigen, die bei den jeweiligen Szenen nicht zum Einsatz kommen, bilden während der Proben das Publikum und geben ihren Schauspiel-Kollegen Tipps und Rückmeldungen.
„Jenni, bitte achte darauf, die Satzendungen nicht zu verschlucken“, sagt zum Beispiel Corinna Baumgarten zu Jennifer Rudi in ihrer Rolle als Leonce. „Laura müsste lauter sprechen“, gibt das Publikum als Rückmeldung an Laura Rudi in der Rolle der Lena. „Und die Gouvernante spricht ein wenig zu schnell“, lautet der Hinweis an Moreno Quartarone.
Die Schauspieler nehmen diese Hinweise an und versuchen sie zu berücksichtigen. Einige Tage vor den Aufführungen sind sie schon sehr textsicher, so dass der Souffleur Holger Preuß voraussichtlich kaum etwas zu tun haben wird.
„Dennoch haben sie Lampenfieber. Diese Aufregung bewirkt die Bühnenpräsenz, die dem Stück den letzten Schliff gibt“, erklärt Carlotta Holst. „Natürlich gibt es während der Aufführung auch mal einen Aussetzer. Doch die erfahrenen Schauspieler wissen das zu überspielen, indem sie improvisieren“, räumt Carlotta Holst weiter ein.
Die Schüler kommen aus den unterschiedlichsten Gründen zur Theater AG. So sagt zum Beispiel Jennifer Rudi „ich fand das so toll, als meine Schwester gespielt hat, dass ich das auch wollte“. Und so sind die Schwestern Laura, Jennifer und Beatrix teil des Ensembles. Moreno Quartarone suchte einen Ausgleich. „Im Gegensatz zum monotonen Schulalltag, in dem ich immer ich selbst sein muss, kann ich im Theater in eine andere Welt eintauchen“, sagt er und geht in seiner Rolle auf. Die Aufführungen finden am Dienstag 12.Juni und Mittwoch 13.Juni jeweils um 19 Uhr im Kleinen Saal des Konzerthauses statt. Der Eintritt ist frei, Spenden werden gerne angenommen.