Markt der Möglichkeiten: Wirtschaft will Jugend treffen -- aber die bleibt fort
Perfekt geplante Großveranstaltung dder N!-Region 5G trifft nicht ganz auf die erhofte Resonanz
DENKINGEN - Anknüpfend an den Erfolg der Erstausgabe 2015 haben die fünf Gemeinden der N!-Region 5G am Samstag den zweiten „Markt der Möglichkeiten“mit dem Schwerpunkt „Wirtschaft trifft Jugend“in der Denkinger Mehrzweckhalle veranstaltet. Eine aufwändige und zeitintensive Veranstaltung wurde von den Organisatoren bis ins kleinste Detail vorbereitet.
14 Industrieunternehmen und Handwerksbetriebe aus den fünf Gemeinden präsentierten ihre Nachhaltigkeitsprodukte und gewährten Einblick in ihre Firmen. Daneben zeigten auch die ENRW, Energieagentur Tuttlingen-Rottweil, Berufliche Schulen Spaichingen, die Sozialstation Spaichingen-Heuberg, das Forstamt Landkreis Tuttlingen, IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg, die Handwerkskammer Konstanz sowie die N!-Region selbst ihre Dienstleistungen. Andrang gab es, als die Kinder des kommunalen Kindergartens Kinderburg ihren Tanz aufführten.
Bei einigen Ausstellern bestand die Standbesetzung aus Azubis mit ihren Ausbildungsleitern, um jugendlichen Interessierten Informationen Ausbildungsplätze zu geben. Doch diese motivierten Auszubildenden erlebten eine Enttäuschung: Die Jugend, auf die die Wirtschaft treffen sollte, glänzte durch Abwesenheit. Schade um die großen Anstrengungen und Arbeit der Aussteller.
Doch die in begrenzter Anzahl anwesenden etwas älteren Besucher ließen sich über die Firmenprodukte gerne informieren. Slogans wie „Bleib kreativ und frei“, „Hinter allem steht der Mensch“„Mit uns die Zukunft formen“, „Komm ins Team“gaben häufig Gelegenheit zu interessanten Gesprächen.
Über 50 Personen verfolgten die Begrüßung des Vorsitzenden der N!Region, Bürgermeister Dominic Butz, Frittlingen. Er zeigte auf, dass sich die Zeiten sehr gewandelt haben: Während noch vor Jahren die Jugendlichen unterwegs waren, um einen Ausbildungsplatz zu suchen, sucht jetzt die Wirtschaft ihre Azubis.
Staatssekretär Andre Baumann vom Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft eröffnete anPodiumsdiskussion schließend den Markt. Nachhaltigkeit sei eines der wichtigsten politischen Zukunftsthemen, so Baumann. Mit Beschleunigung sei die Region N!-Region unterwegs auf dem richtigen Weg. Jeder könne dazu beitragen, und sei es, mit einem Blumenbalkon dem Insektensterben entgegen zu wirken. Nachhaltig besitze im Land das Ehrenamt einen großen Stellenwert. Ein leuchtendes Vorbild sei die N!-Region 5G .
Um das Thema Nachhaltigkeit in allen Variationen ging es auch in der mit dem Staatssekretär, Landrat Stefan Bär, den Bürgermeistern der N!-Region 5G, dem Präsidenten der Handwerkskamme Konstanz‚ Gotthard Reiner, sowie dem Hauptgeschäftsführer der IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg, Thomas Albiez. Gezielt stellte Bürgermeister Rudolf Wuhrer an die Gesprächsteilnehmer Fragen, die für die über 50 Zuhörer informationsreich beantwortet wurden.
Der Diskussion schloss sich ein Rundgang durch den „Markt der Möglichkeiten“an.
Am Spätnachmittag gab es mit Daniel Drixler, Enerix Rottweil, ein Vortrag mit anschließender Diskussion zum Thema: „Photovoltaik, Stromspeicher, Ladesäule: Drei Bausteine für Ihre Unabhängigkeit“. Zum Abschluss des Marktgeschehens fand mit dem Impulsvortrag von Dezernent Bernd Mager Landratsamt Tuttlingen „Demografischer Wandel“ein Übergang zu den fünf Foren mit aktuellen Themen statt.
Im „Betreuten Wohnen“am Kirchgarten stellte Bürgermeister Dominic Butz, Frittlingen nach dem Beispiel in seiner Gemeinde eine „alternative Wohnform im Alter“vor. Technische Hilfen im Alter wurden von Alexandra Löffler, LRA Tuttlingen und Florian Buschle LKA Rottweil vorgestellt. Im Bürgerhaus tagte Forum zwei. Bürgermeister Thomas Albrecht Wellendingen sprach zum Thema „Wie begeistere ich junge Menschen für Kommunalpolitik“. Eingehende Diskussionen Aldingens Bürgermeister Ralf Fahrländer zeigte zum Thema „Klimaschutz durch zukunftsweisende Energiesysteme – Beispiel kommunale Nähwärmenetze“die Situation in Aldingen als Vorreiter im Klimaschutz auf. Armin Benzing von Zelsius Donaueschingen stellte sich als Podiumsteilnehmer zur Verfügung. Bürgermeister Ralf Ulbrich, Deißlingen, hatte die Diskussionsleitung von Forum fünf „Gründerzeit 4.0 – Existenzgründung leicht gemacht“. Ihm zur Seite standen Gunnar von der Grün, Existenzgründungsoffensive Eschach-Neckar, und Andreas Müller, Fa. Mamedia GbR. Im Forum drei ging es um die Mobilität im ländlichen Raum, wo die Meinungen sehr unterschiedlich waren. Mit dem Verlust der Mobilität und des Individualverkehrs verliere man auch die Freiheit, so Diskussionsleiter BM Rudolf Wuhrer. Thomas Giesinger, BUND, Christian Kauth, Unternehmer Kfz-Zulieferer, und Hermann Krafft, VCD-Südbaden, waren weitere Podiumsteilnehmer.
Diese Nachhaltigkeitsveranstaltung an die N!-Region 5G wieder einen weiteren Meilenstein vorangebracht. Den ganzen Tag über sorgten die Jugendreferate der N!-Region 5GGem ein den für das leibliche Wohl der Besucher. Weitere Fotos sehen Sie unter www.schwaebische.de/Nachhaltigkeitsregion