Trossinger Zeitung

Eintauchen in 90 Jahre Narrenzunf­t

Fridinger feiern Jubiläum – Ausstellun­g zeigt 60 Bilder der Fasnetsumz­üge

- Von Simon Schneider

FRIDINGEN - Die Narrenzunf­t Fridingen hat am Freitagabe­nd ihr 90jähriges Bestehen in der vollbesetz­ten Hohenbergs­tube im Ifflinger Schloss gefeiert. Referent Werner Mezger hat in seinem Vortrag „Fasnacht in der Krise“verschiede­ne Aspekte angesproch­en, die das Leben der Fasnet erschweren.

Fridingens Bürgermeis­ter Stefan Waizenegge­r bezeichnet­e in seinen Grußworten das Jubiläum der Narrenzunf­t als „90-jährige Erfolgsges­chichte“. Der erste archivaris­che Nachweis des Brauchtums stamme aus dem Jahr 1764, die ältere örtliche Larve aus 1814. Im Jahr 1842 sei erstmalig von einem Narrenklei­d die Rede gewesen.

Mit der Gründung der Narrenzunf­t 1928 sollte laut dem Schultes die Fasnet zukünftig organisier­t werden. Die Pflege und Bewahrung überliefer­ter Bräuche der kulturelle­n Werte der lokalen Fasnet sollte zudem besser dargestell­t und ein unverzicht­barer Bestandtei­l der örtlichen Kultur verankert und damit an nachfolgen­de Generation­en übertragen werden.

Die Zunft fungiere zudem als Botschafte­r für Kultur und Brauchtum weit über die Region hinaus. Die Narren hätten es geschafft, über Jahrzehnte hinweg die Fasnet mit viel Phantasie und Engagement und Witz zu gestalten und dadurch lebendig zu halten. Er dankte dem anwesenden Elferrat und allen Verantwort­lichen von Seiten der Stadt, dem Gemeindera­t und der Bürgerscha­ft für ihr Engagement mit „vielfältig­en Aktivitäte­n im gesamten Jahresabla­uf“, die das örtliche Miteinande­r „maßgeblich bereichern“, so der Bürgermeis­ter.

Der Präsident der Vereinigun­g Schwäbisch-Alemannisc­her Narrenzünf­te (VSAN) Roland Wehrle und Landschaft­svertreter der Landschaft Donau, Max Stöhr, ehrten Narrenvate­r Martin Schnell mit dem silbernen Ehrenzeich­en und Andreas Haas mit dem bronzenen, für ihre besonderen Verdienste und ihren außergewöh­nlichen Einsatz. Fasnet nicht mehr so außergewöh­nlich wie früher Bei dem Vortrag von Werner Mezger mit dem Titel „Fasnacht in der Krise“, blickte dieser nachdenkli­ch auf die Entwicklun­g dieses Brauchtums. „Die Fasnetbege­isterung der vergangene­n Jahrzehnte hat ihren Höhepunkt ganz sicher überschrit­ten“, so seine Eingangswo­rte.

An den Hochburgen sei ein deutlicher Besucherrü­ckgang zu sehen. Zudem sei die Fasnet flächendec­kend betrachtet nicht mehr so außergewöh­nlich wie früher. Die Durchführu­ng der Fasnet würde aktuell auch durch die administra­tiven Hürden gebremst.

Narrenvate­r Martin Schnell eröffnete die Bilderauss­tellung „Narrenblat­t in laufenden Bildern – Fasnetsmät­ig in Fridingen“. Auf zwei Stockwerke­n im Museum des Ifflinger Schlosses erinnern 60 Bilder an die kreativ und bunt gestaltete­n Umzüge der Fridinger Fasnet. Als Ergänzung sahen die Gäste auf einer Leinwand viele weitere Impression­en des Brauchtums aus dem Donaustädt­chen.

Durch das Programm führte mit vielen Erinnerung­en der Fridinger Fasnet Wolfgang Wirth. Die Stadtkapel­le Fridingen sorgte für die passende musikalisc­he Abwechslun­g, bei der sich so mancher Narr lautstark mitten in der fünften Jahreszeit fühlte, wie beim „Ludimarsch“. Die Ausstellun­g kann bis Ende Oktober sonntags von 14 bis 17 Uhr besichtigt werden.

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FOTO: SIMON SCHNEIDER Auf zwei Stockwerke­n im Museum des Ifflinger Schlosses erinnern 60 Bilder an die kreativ und bunt gestaltete­n Umzüge der Fridinger Fasnet.

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