Eine Ehrenrunde durch Wurmlingen
Musikverein feiert zwei Tage lang sein 125-jähriges Bestehen – Neue Festschrift zur Historie
WURMLINGEN - Die Blasmusik hat am Wochenende in Wurmlingen im Blickpunkt gestanden: Der Musikverein Eintracht Wurmlingen feierte sein 125-jähriges Bestehen – am Samstag mit dem Festakt in der Schlosshalle und am Sonntag mit einem Blasmusiktreffen mit zwölf Gastvereinen.
Der Auftakt indes war besinnlich. „Ich hatte einen Kameraden“, erklang auf dem Friedhof zum Gedenken an die verstorbenen Mitglieder. „Wir danken von Herzen“, sagte Vorsitzender Norbert Bacher, denn diese hätten einst „den Verein mit Leben erfüllt“. Die Andacht hielt Pfarrer Maurice Stephan.
125 Jahre Eintracht hieß es danach in der Schlosshalle. „Wenn das kein Grund zum Feiern ist“, formulierte dabei der Vorsitzende und verzichtete auf einen langen Rückblick in die Historie. Dieser lasse sich anhand der Festschrift in aller Ruhe nachvollziehen. Ulrike Westhauser habe mit ihrem Team die Geschichte in unzähligen Stunden erarbeitet. Und herausheben wollte Bacher auch den Cheforganisator des Jubiläums, Rudolf Staudenmaier.
Das Jubiläum sei der passende Anlass, um das über diesen langen Zeitraum gepflegte „großartige Engagement in den Vordergrund zu rücken“, war Bürgermeister Klaus Schellenberg überzeugt. Der Musikverein bereichere das kulturelle Leben und habe es immer verstanden, für die Musik zu begeistern.
Als ehemaliger aktiver Musiker war Landrat Stefan Bär quasi Insider. Er erinnerte an die alten Zeiten, die Musiker hätten sich damals „viel Zeit genommen, obwohl sie keine (Frei-) Zeit hatten“. Ein Musikverein präge das Leben in einer Gemeinde: „Ein Dorf ohne Musikverein – das geht gar nicht“, war sein Credo. Er habe sich den Termin für das Jubiläum schon lange frei gehalten, so der CDU/ CSU-Fraktionschef im deutschen Bundestag, Volker Kauder (MdB): Organisationschef Rudolf Staudenmaier hätte ihm sonst die Freundschaft gekündigt. Er danke allen Mitgliedern für ihren Einsatz, denn nur dieser „macht dieses Musikunternehmen möglich“. Comedy und Jonglage zur Unterhaltung Gratulanten waren in der von der Eintracht selbst musikalisch gestalteten Feier außerdem Ottmar Warmbrunn als Vorsitzender des Kreisverbandes und Patrick Kirchner als Chef des Ortsrings. Rudolf Staudenmaier war als Kreisverbands-Ehrenvorsitzender angekündigt. Er dankte seinem Vereinsteam.
Es habe mit der Organisation des Festes im zurückliegenden halben Jahr etwas Einmaliges geschaffen – „und es hat geklappt“, war er schon vor der „Halbzeit“sicher. Zur Unterhaltung war zunächst Peter Jagosch als Comedian mit Jonglage und anderen Kunststücken engagiert. Für die musikalische Unterhaltung waren die Rocking Oldstars mit Ehrenvorsitzendem Rudolf Motsch, Gunter Dietenberger und H.W. Martin zuständig. Mit Oldies aus den 60er-Jahren brillierten sie „wie einst im Mai“.
Der Sonntag begann mit dem ökumenischen Festgottesdienst mit Pfarrer Stephan in der Schlosshalle. Das Frühschoppenkonzert war allein Sache des Musikverein Meßstetten. Im Duett lief dagegen die Unterhaltung am Nachmittag. Der Musikverein Irndorf und die Stadtkapelle Fridingen waren dafür eingespannt. Und zwischendrin waren zwei spektakuläre Glanzlichter des festlichen Jubiläums: Der Jubiläumschor mit rund 450 Musikern spielte unter Leitung von Andreas Fink den Bozener Bergsteigermarsch und die Nationalhymne.
Und danach wurde Einheimischen und den Gästen der Marsch geblasen: Gastgeber und Gastvereine zogen mit klingendem Spiel eine vielbeachtete Ehrenrunde durchs Dorf. Weitere Bilder zum 125-JahreFest gibt es online unter schwaebische.de/musikvereinwurmlingen