Trossinger Zeitung

A-Junioren wichtige Stützen für Möhringen

Bell und Gomina schießen FVM auf Siegerstra­ße – Aufholjagd bringt SVSO in Relegation

- Von Klaus Berghoff und Wilfried Waibel

TUTTLINGEN - Freud und Leid – das hat am letzten Punktspiel­tag der Fußballer nicht weit auseinande­r gelegen. Während der FV Möhringen über den Klassenerh­alt jubeln konnte, muss der sich in die Relegation gerettete SV SeitingenO­berflacht zwei weitere Wochen zittern. Die SG Dürbheim/Mahlstette­n steht als Absteiger fest und kann für die Kreisliga B planen. Davon lesen Sie heute in der Nachspielz­eit.

Ende gut, alles gut: Für den FV Möhringen ist die Saison in der Kreisliga A 2 Badischer Schwarzwal­d mit einem Happyend zu Ende gegangen. Mit einem 5:1-Sieg am letzten Spieltag gegen den unmittelba­ren Rivalen FC Neustadt II sicherte sich der FVM auf den letzten Drücker den Klassenerh­alt.

Der Sieg war verdient. Die Mannschaft des scheidende­n Trainers Thomas Ribbe war mit dem Anpfiff gleich im Spiel und diktierte das Geschehen auf dem Rasen. „Wir haben überlegen gespielt, in der ersten Hälfte aber zu viele Chancen vergeben. Nach der Halbzeit haben wir dann unsere Möglichkei­ten auch verwertet“, sagte ein erleichter­ter Michael Baur, Vorsitzend­er Sport des FVM, nach dem Abpfiff. „Das Neustädter Tor war schön, ein Sonntagssc­huss, herausgesp­ielte Chancen haben wir dem Gegner aber nicht zugelassen“, führte er noch an.

Baur selbst war lange Zeit nervös, lief dauernd von links nach rechts der Trainerban­k und zurück. „Ja, ich habe auch ein paar Meter gemacht“, gestand er seine Nervosität ein.

Dass das Spiel am Samstag in die richtigen Bahnen lief, lag nicht zuletzt am Nachwuchs des FVM. Baur: „Wir haben in der Rückrunde vier AJunioren zu den Aktiven geholt. Die A-Jugend hat zwar darunter leiden müssen, aber der Klassenerh­alt der ersten Mannschaft war wichtiger.“Zwei dieser vier Akteure entwickelt­en sich schnell zu Leistungst­rägern. Die beiden A-Junioren Jonathan Bell und Mohamed Gomina schossen die Möhringer gegen Neustadt II mit jeweils zwei Toren 4:0 auf die Siegerstra­ße. Bell ist mit elf Treffern der erfolgreic­hste Saison-Torschütze. Gomina sah in der 82. Minute noch die gelbrote Karte. Die erste Verwarnung hatte er nach seinem Torjubel mit Trikotausz­iehen in der 69. Minute gesehen, für ein Foulspiel 13 Minuten später gab es die Ampelkarte.

Ein Lob hatte Baur auch für den Trainer parat: „Thomas Ribbe hatte bei den vielen verletzten Spielern ein schweres Amt. Er hat nie zweimal hintereina­nder mit der gleichen Mannschaft spielen können. Er hat ein gutes Verhältnis zu den Jungs.“Unmittelba­r nach Spielende ging Ribbe auf seinen Torhüter Mike Wüst zu und bedankte sich bei ihm. Als die Möhringer Mannschaft im Mittelkrei­s singend und tanzend den Klassenerh­alt feierte, sagte Ribbe: „Ich bedanke mich bei euch, dass ihr immer zu mir gehalten habt.“

Baur erinnerte noch einmal an die Bedeutung des gewonnenen Spieles. Der FVM-Funktionär: „Der Klassenerh­alt war ganz wichtig, darauf können wir aufbauen. Jetzt wissen wir, wo wir nächste Saison spielen, vielleicht stößt jetzt noch jemand neu zur Mannschaft. Aber wir haben auf jeden Fall einen relativ guten Kader, denn es kommen elf A-Junioren zu den Aktiven. Davon können zumindest sieben den Sprung in den Kader der ersten Mannschaft schaffen.“

Baur verspricht sich auch sehr viel vom neuen Trainer Heinz Jäger. Mit ihm soll es mittelfris­tig auch wieder in die Bezirkslig­a gehen. Zwei rote Karten Fast alles gut ist beim SV Seitingen-Oberflacht. Der SVSO hat im letzten Moment den direkten Durchmarsc­h von der Bezirkslig­a in die Kreisliga B zumindest aufgeschob­en. Verhindert werden kann er, wenn der SVSO das Relegation­sspiel gegen den FC Reichenbac­h gewinnt oder der FC Frittlinge­n als Vizemeiste­r der Kreisliga A 2 den Sprung in die Bezirkslig­a schafft.

Mit einer Aufholjahd in der Frühjahrsr­unde retteten sich die SVSOKicker am letzten Spieltag noch in die Relegation. Sechs Punkte standen zur Winterpaus­e auf dem Konto, jetzt sind es nach Abschluss der 30 Spieltage 31. Mit dem späten 4:2-Sieg am Sonntag beim SV Kolbingen verteidigt­e die Mannschaft von Spielertra­iner Selahattin Karatas den Relegation­splatz. Der Sieg war nötig, da die einen Punkt schlechter platzierte SG Dürbheim/Mahlstette­n den TV Wehingen 4:1 bezwang. Karatas: „Als Kolbingen in der 80. Minute das 2:2 erzielte, da waren wir abgestiege­n. Wie die Mannschaft dann in Unterzahl zurückgeko­mmen ist und zwei Tore gemacht hat, dafür gebührt ihr ein Riesenresp­ekt.“Nach dem Ausgleich der Kolbinger gab es für Karatas und kurz darauf auch für Christian Rottler die rote Karte. Beide werden vermutlich wegen der zu erwartende­n Sperre im Relegation­sspiel fehlen. Nach der Vorrunde hatte der SVSO abgeschlag­en die rote Laterne fest in der Hand. Karatas: „In der Vorrunde hatten wir zuviele Fehler im Spielaufba­u und auch oftmals viel Pech. In der Rückrunde ist es viel besser gelaufen. Die Spieler haben gut mitgezogen, nie aufgegeben und immer daran geglaubt, den Klasenerha­lt schaffen zu können. Jetzt haben wir einen großen Schritt gemacht, stehen auf der Ziellinie.“Um auch ins Ziel zu gelangen, dafür muss jetzt noch das Relegation­sspiel gegen den Dritten der Kreisliga B, FC RW Reichenbac­h gewonnen werden.

Beide Mannschaft­en werden aber auch dem FC Frittlinge­n in der Relegation zur Bezirkslig­a die Daumen drücken. Denn wenn sch der Vizemeiste­r zunächst gegen die SG Deißlingen/Lauffen und dann auch gegen die SG Böhringen/Dietingen durchsetze­n sollte, dann spielen beide in der nächsten Saison in der Kreisliga A. Neun Niederlage­n in Folge Kein gutes Ende hat die Saison für die SG Dürbheim/Mahlstette­n genommen. Sei dem späten Sonntagnac­hmittag steht die SG als Absteiger fest. Wegen eines heftigen Gewitters mit starkem Regen konnte die Partie in Mahlstette­n erst mit 15 Minuten Verspätung angepfiffe­n werden. Die SG erfüllte dann zwar ihren Teil und fuhr gegen den TV Wehingen einen 4:1-Sieg ein, doch die Hoffnung auf Kolbinger Schützenhi­lfe war vergeblich. Der SVK beendete die Saison gegen den SV SeitingenO­berflacht mit der vierten Niederlage in Folge.

Doch die SG Dürbheim/Mahlstette­n verspielte den Klassenerh­alt nicht erst am letzten Spieltag. Zwischen dem 3:2-Sieg am 12. April beim SV Deilingen und dem 4:1-Erfolg am 10. Juni gegen den TV Wehingen leistete sich die SG neun Niederlage­n in Folge. Ein Unentschie­den zu viel Der Schwenning­er FSV-Trainer Almir Smakovic war am Sonntag enttäuscht über das Nichterrei­chen der Relegation für den Aufstieg in die Fußball-Bezirkslig­a Schwarzwal­d. Den zweiten Platz habe man nicht durch die eine Niederlage in der zweiten Hälfte der Saison vergeigt, „sondern durch die fünf Unentschie­den im zweiten Teil der Verbandsru­nde.“Schon statt einem einzigen Remis ein Sieg und die Grün-Weißen aus dem Schwenning­er Moos wären Zweiter der A 2 gewesen. Aber trotzdem, so der Coach, müsse er der Mannschaft ein großes Kompliment machen, sie habe, vor allem gegen Ende der Runde richtig mitgezogen und sich von der besten Seite gezeigt. Vier Platzverwe­ise Fast vor einem Abbruch stand die Partie des letzten Spieltages zwischen dem FSV Denkingen und dem VfL Nendingen (3:1). Zwei gelbrote Karten und eine rote Karte gegen die Nendinger, dazu noch eine rote Karte gegen den FSV Denkingen hatte die Volksseele, vor allem die der Gäste aus Nendingen, so zum Kochen gebracht, dass der VfL, zehn Minuten vor dem Schluss, nicht mehr spielen wollte. „Die waren schon in der Kabine“, so FSV-Trainer Dominik Stahl, als sich durch viel Zureden der VfL-Tross einsichtig zeigte, und die Partie zu Ende spielte. „Es war dann kein Spiel mehr. Der Ball wurde nur noch hin und her geschoben und jeder war dann froh, dass das Gekicke zu Ende war. Eigentlich undenkbar, da es in dem Spiel für beide Seiten um nichts mehr ging“, schüttelt der Denkinger Trainer den Kopf.

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FOTO: HKB Jonathan Bell (rot) setzt sich energisch durch und erzielt mit diesem fulminante­n Schuss ins lange Eck, unhaltbar für Torhüter Edwin Ditz, das 2:0 für den FV Möhringen.
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FOTO: HKB Jubel beim SV Seitingen-Oberflacht. Mit dem 4:2-Sieg beim SV Kolbingen wurde der erste Schritt in Richtung Klassenerh­alt gemacht und die Relegation erreicht.
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FOTO: HKB Entblößter Oberkörper mit Folgen. Der Möhringer Mohamed Gomina sah nach seinem zweiten Tor wegen Ausziehen des Trikots die gelbe Karte.
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FOTO: HKB Der Schiedsric­hter Can Göksu aus Krauchenwi­es begutachte­te unter einem Schirm bei strömenden Regen den Rasenplatz in Mahlstette­n.
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