Rettungsschiff in immer größerer Not
MADRID/ROM (dpa) - Für das blockierte deutsche Rettungsschiff „Lifeline“mit rund 230 Migranten an Bord wird die Lage immer bedenklicher. Auch Spanien erteilte der Dresdner Organisation Mission Lifeline am Montag eine Absage, in einen Hafen des Landes einzufahren. Zudem droht auf dem Mittelmeer schlechtes Wetter. Die Lage könnte so für die deutsche Besatzung und für die Flüchtlinge lebensgefährlich werden, sagte der Grünen-Parlamentarier Manuel Sarrazin nach einem Besuch auf dem Schiff. „Wenn das Wetter schlecht ist, haben wir eine Seenotsituation.“Es besteht konkrete Gefahr auch für deutsche Staatsbürger“, sagte Sarrazin. Nach seinen Angaben sind 17 deutsche Besatzungsmitglieder an Bord. „Die Menschen sitzen dicht gedrängt an Bord.“Der Kapitän habe seit Tagen keine Anweisungen mehr erhalten, auch nicht aus Ländern wie Libyen, wo die Migranten abgelegt hatten. „ Mit der Verzögerungstaktik riskiere man, dass die Lage „eskaliert“. Die Bundesregierung müsse sich für die Menschen einsetzen, sagte die Grünen-Abgeordnete Luise Amtsberg, die ebenfalls auf der „Lifeline“war.
Kapitän der „Lifeline“ist ClausPeter Reisch aus Landsberg am Lech. Der „Augsburger Allgemeinen“„ sagte Reisch am Montag: „Die Stimmung in der Crew ist gut und den Flüchtlingen geht es soweit auch gut.“Die „Lifeline“hatte am Donnerstag die Migranten aufgenommen und befindet sich immer noch in der Nähe von Malta in Warteposition. Malta fühlt sich für das Schiff nicht zuständig. Und in Italien will die neue populistische Regierung private Hilfsorganisationen komplett verbannen.