Waldkindergarten feiert 20 Jahre Bestehen
Einrichtung 2017 erweitert – „Jeden Tag die Möglichkeit, Neues in der Natur zu entdecken“
TROSSINGEN - 20 Jahre ist es inzwischen her, dass die ersten Trossinger Mädchen und Jungen ihre Kindergartenzeit in der freien Natur verbrachten. Der Waldkindergarten ist bis heute eine Erfolgsgeschichte, was auch bei der Feierstunde zum Jubiläum deutlich wurde.
Unter dem Motto „Feuer, Erde, Wasser, Luft“erhielten Kinder, Eltern und Gäste einen Einblick in die Einrichtung. Bürgermeister Clemens Maier lobte, dass der Waldkindergarten in ständiger Bewegung bleibe und wachse und gedeihe. Er bezeichnete es als „absolut richtige Entscheidung“, der damaligen Initiative von Revierförster und CDU-Gemeinderat Klaus Butschle zu folgen und den Kindern die Möglichkeit zu bieten, mehr Zeit im Freien zu verbringen: „Der erste Waldkindergarten in der gesamten Region ist bis heute der einzige im Landkreis Tuttlingen“, sagte er.
Butschle selbst dankte dem Sozialwerk, das seit der Übernahme der Trägerschaft 2005 Kinder die Natur mit allen Sinnen begreifen lasse. Die Entstehung des Waldkindergartens sei auch eng verbunden mit dem ehemaligen Trossinger Bürgermeister Lothar Wölfle und der damaligen Wirtschaftsförderin Corina Zerulli, die das Projekt von Beginn an unterstützten.
Die ersten Erzieherinnen im Waldkindergarten waren Jutta Janasik und Regina Maier. Seit 14 Jahren leitet Andrea Mager die Einrichtung und betreut gemeinsam mit Sarah Hauger, Angela Spadafora und Katrin Boße die inzwischen zwei Gruppen. Im vergangenen Jahr kamen zu den 20 Bodenholzfröschen der Regelgruppe von 8 bis 12.15 Uhr zusätzlich neun Kinder zur Kleingruppe Unken hinzu.
„Ein Waldkindergarten mobilisiert bei Kindern den Naturgedanken und wirkt sich in einem Miteinander von Sprache, Bewegung und Spielverhalten positiv auf die Entwicklung der Jüngsten aus. Das Leben in und mit der Natur stärkt das Immunsystem und bietet jeden Tag die Möglichkeit, Neues in der Natur zu entdecken und Erfahrungen zu sammeln“, sagt Andrea Mager.
Neben der zweiten Gruppe erhielt der Kindergarten 2017 einen Bauwagen. Außerdem legten die Realschüler einen neuen Barfußpfad an. Auch das Hochbeet erfuhr eine Auffrischung. Zentraler Mittelpunkt bleibt aber die einst vom Forst für den Kindergartenbetrieb hergerichtete Bodenholzhütte. „Mit Ausnahme einer kleinen Dachsanierung hielt die Hütte jedem Wind und Wetter stand“, erinnerte sich Klaus Butschle an die Schäden, welche der Orkan Lothar rings um die Hütte anrichtete. Butschle ist noch heute in allen forstwirtschaftlichen Fragen zur Stelle, wenn der Waldkindergarten Unterstützung braucht.
Die Einrichtung lebt vom ehrenamtlichen Engagement vieler Menschen und Gönner. Eine von ihnen ist Helga Hauser, die den Kindern seit Jahren spielerisch Englisch beibringt. Dass der Waldkindergarten in Trossingen beliebt ist, lässt sich auch an seiner Belegung erkennen: Aktuell ist lediglich ein Platz frei.