Spektakel schlägt Taktik
(und sei’s nur den Rundfunkbeitrag) Zuschauer braucht beides nicht. Gut, könnte man jetzt sagen, ein 0:0 gab’s bislang ja erst genau einmal. Bei mittlerweile 56 Partien. Kein Worst Case also für die Freunde des gepflegten Spektakels. Aber genug Langweiler à la Schweden – Schweiz. Nicht gepflegt, nicht spektakulär. Was bleibt, ist das iberische 3:3 ganz vom Anfang, ist Mbappés 4:3 über Messi. Ist die Hoffnung auf Viertelfinale & Co.: Kicken sollen die Kerle, und das mit Spaß! j.lindinger@schwaebische.de
Ich gestehe: Steffen Simon, der professionellste Berufsbrüller unter den Fußballkommentatoren, hat mich am Dienstagabend erstmals erfreut mit seiner Brüllerei. So konnte ich den Torjubel der Kolumbianer zum Ausgleich und später Englands historischen Elfmetertriumph wach erleben.
Ansonsten war das Niveau dieses Spiels leider so wie jenes viel zu vieler WM-Partien: unterirdisch. Nicht falsch verstehen: Natürlich bin ich mitgegangen, als Nacer Chadli in der Nachspielzeit die Mutter aller Konter zum 3:2 für Belgien über Japan abschloss; mir stand der Mund offen
Das Niveau viel zu vieler Spiele ist unterirdisch.
bei beiden Toren von Edinson Cavani beim 2:1 gegen Portugal und ich ziehe alle nicht vorhandenen Hüte vor der Schnelligkeit und Geschmeidigkeit Kylian Mbappés. Doch das hält nur sehr kurz an. Ich vermisse bei dieser WM die großen Ideen, die Pläne, die Intensität, die zu großen Schlachten führt. Mir fehlt der Inhalt zum Spektakel. Mir ist zu viel Gebrüll und zu wenig Passion. Jagdfußball und Spiel gegen den Ball haben wir in der Bundesliga genug. Filippo Cataldo f.cataldo@schwaebische.de