Karl-Heinz Mang für 50 Jahre als Schiedsrichter geehrt
Bei der Versammlung der Schiedsrichter-Vereinigung Schwarzwald im Fußball-Bezirk Schwarzwald wird Geisinger Referee ausgezeichnet
LENZKIRCH-KAPPEL (joha) - Sportlich ist es durchaus erfolgreich gewesen. Trotzdem lief in der vergangenen Saison längst nicht alles rund bei der Schiedsrichter-Vereinigung Schwarzwald im Fußball-Bezirk Schwarzwald (BSA). Und das, obwohl die Zahl der Abmeldungen zurückging und Verbands-Schiedsrichterobmann Manfred Schätzle, dem BSA nicht nur für die gute Zusammenarbeit dankte, sondern auch eine „sehr gute Lehrarbeit“attestierte.
Leistungsbereitschaft, Zuverlässigkeit und eigene Selbstüberschätzung waren drei Punkte, die Schatten hinterlassen haben, wie beim Jahresrückblick auf das Schwarzwälder Schiedsrichterwesen deutlich wurde. „Schiedsrichter, die nur fordern und die eigenen Interessen in den Vordergrund stellen, bekommen von mir keine Aufmerksamkeit mehr“, sagte Bezirksschiedsrichter-Obmann Guido Seelig. Keinen Hehl machte der Chef der Schwarzwälder Pfeifenmänner aus seiner Enttäuschung, dass trotz Einladung der Ortsvorsteher von Kappel entschuldigt fehlte und auch ein Vertreter des FC Lenzkirch durch Abwesenheit glänzte.
Kuno Kayan (Rietheim) dankte den Unparteiischen für ihren Einsatz. „Denn das Amt des Schiedsrichters ist schwierig, aber mit eurer Leistung habt ihr die erfolgreiche Arbeit im Bezirk unterstützt“. Der Bezirksvorsitzende informierte über die in der neuen Spielzeit beginnende Einführung des digitalen Spielerpasses auf Bezirksebene. „Von den Aktiven bis zur Jugend soll der Umstellungsprozess bis zum Start der Saison 2019/20 abgeschlossen sein“, meinte Kayan.
Trotz gemischter Gefühlswelt freute sich der BSA über die sportlichen Erfolge. Die Aushängeschilder, Tobias Döring (FC Klengen) als Vierter der Regionalliga Südwest und dem nur knapp verpassten Aufstieg in die dritte Bundesliga sowie Noemi Topf (FC Pfaffenweiler) als Sechste der Herren-Verbandsliga, konnten auf eine erfolgreiche Spielzeit zurückblicken. Topf wird in der künftigen B-Juniorinnen-Bundesliga eingesetzt und hat die Chance auf den Aufstieg in die zweite FrauenBundesliga. In der Verbandsliga sind neben Topf noch Jürgen Schätzle (Schönwald), Sven Pacher (Donaueschingen), der als Dritter den Aufstieg in die Oberliga knapp verpasste, Jonas Hirt (Schönwald) sowie Aufsteiger Sasa Matosevic (Villingen) vertreten. In der Landesliga ist die Schiedsrichter-Vereinigung Schwarzwald mit sieben Schiedsrichtern in der Spielzeit 2018/19 am Start. Besetzung der Spiele wird immer schwieriger
Ein Ziel für die neue Saison ist weiter die Schiedsrichter-Gewinnung. Zum Ablauf der Saison 2017/18 ist der Bestand um zehn Referees auf 152 aktive Schiedsrichter zurückgegangen. Schwerstarbeit hatten die Schiedsrichter-Einteiler Markus Bienek (Aktive) und Marcel Haberbosch (Jugend/Frauen) zu verrichten, bis 4498 Spiele besetzt waren. Und dies, obwohl es durch Spielgemeinschaften und Mannschaftsabmeldungen im Vergleich zum Vorjahr 424 Begegnungen weniger zu besetzen waren. „Extrem enttäuscht bin ich über die Rückgabequoten in den einzelnen Gruppen“, monierte Bienek. Diese liegt nun bei 15,8 Prozent und ist eine fatale Fehlentwicklung. Nimmt man nur die Liga- und Kader-Schiedsrichter ins Blickfeld, dann liegen die Rückgaben im Gruppendurchschnitt sogar bei 36,2 Prozent.
Für die ausgeschiedenen Lehrwarte Frederic Aich und Sandro Pinna konnten mit Konstantin Konegen und Benedikt Fleig zwei neue Schiedsrichter gewonnen werden. Kritisch äußerte sich Bezirkslehrwart Jonas Hirt (Schönwald) zum mangelnden Besuch einzelner Schiedsrichter der Lehrabende. „So geht es nicht weiter“. Von den Beobachtern auf Bezirks- und Verbandsebene wurden 181 Beobachtungen durchgeführt.
Bei den Ehrungen wurden zwei verdiente Persönlichkeiten mit Standing Ovationen geleitet. Karl-Heinz Mang (50 Jahre/SV Geisingen/Gruppe Donaueschingen) und Dietmar Steinkamp (55 Jahre/FC 08 Villingen/Gruppe Villingen) haben sich mehr als 50 Jahre dem Schiedsrichterwesen zur Verfügung gestellt und wurden von Guido Seelig geehrt. „Es ist mir eine wirklich große Ehre, diese beiden Schiedsrichter auszuzeichnen. Diese Leistung verdient unser aller Respekt. Ich hoffe, dass die jungen Kameraden dies als Vorbild nehmen“, sagte Seelig.