Altersarmut und Bildungschancen sind die Topthemen
In einer Emnid-Umfrage nannten die Deutschen ihre wichtigsten politischen Anliegen
BERLIN (AFP) - Der Kampf gegen Altersarmut und der Einsatz für gleiche Bildungschancen sind für die Deutschen die wichtigsten politischen Themen. Das ergab eine Emnid-Umfrage für die „Bild am Sonntag“. 79 Prozent der Befragten nannten aus einer Liste mit 20 Themen die Verhinderung von Altersarmut als besonders wichtig. Die Schaffung gleicher Bildungschancen für alle Kinder belegte mit 76 Prozent Platz zwei.
Die Verbesserung der Krankenund Pflegeversicherung nannten 74 Prozent der Befragten, danach folgte bezahlbarer Wohnraum mit 69 Prozent. Der Kampf gegen Kriminalität landete auf Platz fünf. 68 Prozent der Befragten war das Thema besonders wichtig. Allerdings bestehen deutliche Unterschiede zwischen den Anhängern der verschiedenen Parteien. 100 Prozent der AfD-Anhänger ist das Thema besonders wichtig, unter den Grünen-Anhängern sagen das dagegen nur 35 Prozent.
Die Bekämpfung des Terrorismus landete mit 65 Prozent auf Platz sechs, gefolgt von einem besseren Umwelt- und Klimaschutz (61 Prozent), größerer Unterstützung für Familien mit Kindern (59 Prozent), dem Kampf gegen Arbeitslosigkeit (54 Prozent) und einer gerechteren Verteilung des Wohlstands (54 Prozent). Niedrigere Steuern und Abgaben rangierten mit 40 Prozent auf Platz zwölf, ein stärkerer Verbraucherschutz mit 39 Prozent auf Platz 13. Die Zuwanderung zu begrenzen, fanden nur 38 Prozent besonders wichtig. Auch hier stechen AfD-Anhänger heraus. Für sie ist es das zweitwichtigste Thema (87 Prozent). Unter Unions-Anhängern rangierte es dagegen nur auf Platz 14 mit 43 Prozent, unter SPD-Anhängern mit 34 Prozent nur auf Platz 17.
Auf Platz 15 lag der Wunsch, mehr Wirtschaftswachstum zu schaffen. Das war 37 Prozent der Befragten besonders wichtig. Der flächendeckende Ausbau der Handy- und Internetnetze erreichte 35 Prozent, eine Verringerung der Staatsschulden 34 Prozent. Die deutschen Interessen im Ausland stärker zu vertreten, war ebenfalls 34 Prozent besonders wichtig. Die Einführung eines bedingungslosen Grundeinkommens nannten nur 32 Prozent, eine höhere Attraktivität der Elektromobilität 30 Prozent.
Am wenigsten wichtig ist den Deutschen der Umfrage zufolge, mehr Geld für Verteidigung auszugeben: Nur 16 Prozent der Befragten war dieses Thema besonders wichtig.
Das Meinungsforschungsinstitut Emnid befragte am 9. und 10. Juli 1009 repräsentativ ausgewählte Bundesbürger. Die Frage lautete: „Wie wichtig sind Ihnen für Ihre Stimmabgabe bei der Bundestagswahl die folgenden Aufgabenbereiche?“