Das Klippeneck feiert Jubiläum
Festakt zum 50. Segelflugwettbewerb – Fast alle noch lebenden Funktionäre dabei
DENKINGEN - Die Halle vier auf dem Klippeneck ist am Samstag zum besonderen Schauplatz eines Jubiläums geworden. Die Teilnehmer am 50. Segelflugwettbewerb, zum Teil mit Familie, fast alle lebenden Funktionäre wie Wettbewerbs- und Sportleiter, Meteorologen und die Mitarbeiter der vergangenen fünf Jahrzehnte, füllten mit den Ehrengästen und Fans des Luftsport die Halle.
In humorvollen Worten begrüßte der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft der Segelfliegergruppen auf dem Klippeneck (ARGE) Gerd Lohner die Gäste. Im Jahr 1967 wurde das Geburtstagskind geboren. Der fast zweiwöchigen Deutschen Meisterschaft der 18 Meter- und Offenen Klasse auf dem Klippeneck fiel der reguläre Wettbewerb zum Opfer, informierte der Vorsitzende. Dank der vielen Ehrenamtlichen war es jedes Jahr möglich, den Wettbewerb durchzuführen.
Auch Bürgermeister Rudolf Wuhrer dankte für „die großartigen Leistungen“. Klippeneck, der Segelflugsport und die Gemeinde bilden eine Einheit im gelebten Sportgeist. Wuhrer fand es fast vermessen anzunehmen, dass die Segelflieger ihren 50. Wettbewerb so geplant haben, dass er in die 1200-Jahrfeier der Gemeinde falle. Wie mag bei der ersten urkundlichen Erwähnung der Gemeinde am 8. Oktober 818 das Klippeneck ausgesehen haben?
Der erste vortriebslose Schwebeflug von zehn Minuten 1911 war also ausschlaggebend für den jetzigen Segelflugsport, der sich in all den Jahren fest auf dem Klippeneck etabliert habe bis zur jetzigen Größe. Mit dem Glückwunsch zum Jubiläum sagte Bürgermeister Wuhrer „Wir sind stolz auf das Klippeneck und das Segelfluggelände“. Im Gegenzug konterte Lohner: „Wir fühlen uns von der Gemeinde angenommen. Die Sportler fühlen sich beheimatet in Denkingen“.
Der Wettbewerb habe einen persönlichen Charme entwickelt und sei zu einer festen Institution geworden, sagte Sigrid Berner, Vorsitzende des Deutsche Aero-Clubs, in ihrem Grußwort. Als Platzhalter dankte der Präsident des Baden-Württembergischen Luftfahrtverbandes Eberhard Laur dem Ministerpräsidenten a.D. Erwin Teufel für seine Unterstützung in den Anfängen des Wettbewerbs. Es freue ihn, langjährige aktive Menschen zu ehren, die sich um den Flugsport besonders verdient gemacht haben. Mit dem Dank an alle, die den Wettbewerb in den Jahren getragen haben, leitete Laur über zur Rückschau über die 50 Wettbewerbe.
Christiane Lehr und Walter Streicher stellten diese in Wort, Bild und Ton zusammen. Vor allen Dingen ließen sie die Ehemaligen zu Wort kommen. Die Landesmeisterschaft des BWLV auf dem Klippeneck gab 1967 den Anstoß für den KWB. Bereits 1968 folgte die Neugründung der ARGE. Allerdings war der erste Wettbewerb 1968 im Wesentlichen ein internes Vergleichsfliegen der Klippeneck-Gruppen.
Dank eines L-Spatz aus Bregenz wurde der zweite Wettbewerb bereits international. Nur ein Jahr später kam mit Ruedi Haeny der erste Schweizer Pilot. Heute sind die Schweizer die größte Gruppe. Neben Piloten aus Österreich und der CH flogen ab 1979 auch Gäste aus Schweden, Italien, Niederlanden, Frankreich und Belgien mit. Christiane Lehr, selbst erfolgreiche Pilotin, listete den Fortschritt der Technik auf.
Der Denkinger Willy Streicher, fast mit dem Flugsport verheiratet, war von Anfang an dabei. Zuerst als Helfer beim Start, an der Abflug- und Überfluglinie, und dann von 1975 bis 1992 als Wettbewerbsleiter und im Ruhestand Mithelfer bei Thomas Holder bis 2003. Bei all den lustigen Begebenheiten dürfe Gabi Pfeifle nicht vergessen werden. Sie war wohl einzige weibliche Startleiterin und schaffte es, 80 Flugzeuge in 70 Minuten in die Luft zu bringen.
Der Denkinger Walter Streicher, ebenfalls von der ersten Stunde dabei, stellte seinen Werdegang zum Piloten von der pike auf vor. Auch Thomas Holder begleitete das Amt des Wettbewerbsleiters viele Jahre vom 1993 bis 2006.
Er gab alle Abläufe der Wettbewerbe wider. Zum Schluss richtete er einen Appell an die aktuellen Verantwortlichen und den BWLV: „Der Klippeneck Wettbewerb und seine Infrastruktur brauchen sich nicht zu verstecken. Ihr macht das prima und habt mit der Gemeinde Denkingen einen tollen Förderer. Warum nicht in der Zukunft erneut mal eine größere Wettbewerbsaufgabe übernehmen.“