Endlich wieder Fußball
Beim 1. FC Heidenheim sind sie froh, dass die Vorbereitung für die Zweitligasaison vorbei ist
HEIDENHEIM - Bei Frank Schmidt, dem ewigen Trainer des 1. FC Heidenheim, war am Freitag nichts mehr von der nervenaufreibenden vorigen Saison zu spüren. Es ist ja nun auch schon ein paar Wochen her, dass der Fußball-Zweitligist bis zum letzten Spieltag ums Überleben kämpfte. Das Signal, das Schmidt nun vor dem Start in die neue Saison aussendete: Lasset die Spiele beginnen! Am Sonntag um 15.30 Uhr (Sky) geht es für den FCH mit einem Heimspiel gegen Arminia Bielefeld los.
Die Heidenheimer starten mit einem gelösten, motivierten Trainer in die Saison – auch, da auf ihn und seine Mannschaft „eine sehr attraktive zweite Liga“wartet. Der glorreiche Hamburger SV und der ruhmreiche 1. FC Köln sorgen für den prominenten Teil der Besetzung, doch Schmidt hat auch den SC Paderborn und Magdeburg auf dem Zettel, Aufsteiger, die für ihn „keine Anlaufzeit brauchen werden“. Nicht nur kämpfen Was alle Fans in Alarmbereitschaft setzen könnte, war Schmidts Einschätzung des Teilnehmerfeldes. „Die Liga wird vielleicht noch enger als letzte Saison“, sagte Schmidt – und da ging es bis zum letzten Spieltag verrückt zu. Seine Heidenheimer sieht er in der neuen Runde im Kreis „von zwölf, dreizehn Mannschaften, die das Ziel haben werden, gar nicht erst unten reinzurutschen“.
Doch natürlich schauen die Heidenheimer auf sich. In der sechseinhalbwöchigen Vorbereitung arbeitete Schmidt vor allem am Abwehrverhalten, das war der Schwachpunkt in der vom Abstiegskampf bestimmten Vorsaison. In diesem Bereich sieht Schmidt Fortschritte, „vor allem in den Vorbereitungsspielen zuletzt“. Doch es soll beim FCH auch ansprechend Fußball gespielt werden. Schmidt feilte mit seinem Team in den vergangenen Wochen auch an der spielerischen Komponente.
Einer, der diese Note mit einbringt, ist zugleich der prominenteste Neuzugang an der Brenz. Das einst hoffnungsvolle Bayern-Talent Niklas Dorsch (20) wechselte trotz Angeboten aus der ersten Bundesliga ins beschauliche Heidenheim. In den Tests deutete er vor allem am Ball seine Klasse schon an – jetzt gilt es sich in der rauen, von vielen Zweikämpfen geprägten 2. Liga zu beweisen.
Die Heidenheimer gehen in ihre fünfte Zweitliga-Saison, Schmidt befindet sich in seinem elften Jahr als Trainer – und vor diesem nächsten Start fordert er, „bereit zu sein, aufs Gaspedal zu drücken“, seine Mannschaft müsse ihre Leistung „auf Knopfdruck abrufen“.
Klar, mit guten Ergebnissen am Anfang tut man sich hinten heraus leichter. „Zu Beginn helfen uns Punkte“, unterstrich Frank Schmidt. Auch, damit der Coach locker bleibt.