Wirbel in Hollywood
„Crazy Rich“ist eine Rarität, weil alle Hauptrollen mit Asiaten besetzt sind
Der deutsche Titel „Crazy Rich“lässt das Wichtigste einfach weg. Denn die Komödie „Crazy Rich Asians“, die sich um Liebe, Intrigen und Traditionen im asiatischen Kulturkreis dreht, ist nur mit Darstellern asiatischer Herkunft besetzt.
Regisseur Jon M. Chu erzählt die Happy-End-Geschichte von der New Yorker Jungprofessorin Rachel Chu (Constance Wu), die von ihrem Freund Nick Young (Henry Golding) ins heimatliche Singapur eingeladen wird. Er hat ihr allerdings verschwiegen, dass er als reicher Sprössling ein begehrter Junggeselle ist. Vor allem seine standesbewusste Mutter (Michelle Yeoh) wünscht eine passende Braut. In der Verfilmung des Bestsellers von Kevin Kwan spielen auch Gemma Chan, Sonoya Mizuno und die USRapperin Awkwafina, Tochter einer südkoreanischen Mutter, mit. „Crazy Rich“ist der erste große HollywoodFilm mit einem rein asiatischen Cast seit dem Drama „Töchter des Himmels“vor 25 Jahren.
Asiaten vor Hollywoods Filmkameras sind immer noch die Ausnahme. Das allein sorgt schon für Wirbel in der Traumfabrik. Nach einer Studie der USC-Universität in Kalifornien zur Diversität im Filmgeschäft gab es 2017 in 65 von 100 Hit-Filmen nicht eine einzige Sprechrolle für eine Asiatin. Hollywood-Produktionen wird oft vorgeworfen, Rollen und Figuren aus anderen Kulturen durch „Weißwaschen“auf ein weißes Publikum zuzuschneiden. (dpa) Crazy Rich. Regie: Jon M. Chu. Mit Constance Wu, Henry Golding, Michelle Yeoh. USA 2018, 121 Min., FSK ab 6.