Zuschauer hält es nicht auf ihren Plätzen
Beim Linedance auf dem Marktplatz tanzen Spaichinger am Samstag stundenlang
SPAICHINGEN - Immer wieder gehen bange Blicke zum Himmel. Wird das Wetter beim Open Air halten? Der Spaichinger Marktplatz ist am Samstag von den Trinity Mountain Dancers für Linedance zur Tanzfläche umfunktioniert worden – und alle haben Glück: Der nasse Guss von oben bleibt aus. So bietet sich der wachsenden Zuschauermenge in Spaichingens Ortsmitte ein buntes Bild aus vielen tanzfreudigen Menschen, die mit ihrem ausgeprägten Rhythmusgefühl zu begeistern wissen.
Zum zweiten Mal hat die Gruppe des SV Spaichingen mit ihrer Leiterin Diana Gruler zu dieser Veranstaltung unter freiem Himmel eingeladen – und die Leiterin kann das als großen Erfolg verbuchen. Schon zu Beginn platzieren sich etliche interessierte Leute auf den Bänken rund um die „Tanzfläche“. Sie wiegen sich im Takt der Country-Lieder, warten aber erst einmal gespannt ab, was ihnen geboten wird. Dabei können sie sich beim Veranstalter verköstigen mit Getränken, Bratwürsten und Steaks, deren verführerischer Duft das Widerstehen schwer macht.
Punkt 15 Uhr am Samstag betritt Peter Werle, der Trainer, die aufgebaute Bühne und erläutert das weitere Geschehen. Es werde Linedance getanzt ohne Pause mit wachsendem Schwierigkeitsgrad. Zwischendurch gibt es Workshops, die ebenfalls auf der Tanzfläche stattfinden. Dabei erklärt der Trainer einige Schritte und Bewegungsabfolgen, die beim Linedance wichtig sind und ein harmonisches, stimmiges Bild abgeben sollen.
Den Eröffnungstanz präsentieren die Trinity Mountain Dancers. Viele der Frauen und Männer sind stilecht gekleidet mit Cowboystiefeln und passendem Hut. Schon bei den ersten Schritten ist ihnen der Spaß an diesen Bewegungen und der Country-Musik anzusehen. Als Gäste sind Line Dancer-Gruppen aus dem Balinger Raum und die Kentucky Hat Liners aus Tuttlingen mit von der Partie.
Zunächst einfache Schritte Nach den Anfangs-Liedern ist bei den ersten Besuchern der Knoten geplatzt, nichts hält sie mehr auf ihren Plätzen. Sie reihen sich in die Gruppe ein. Es fängt mit Liedern an, die mit einfachen Schritten zum Mitmachen animieren. Mit jedem Stück wird es ein bisschen komplizierter – aber nie so schwierig, dass das Mitmachen ausgeschlossen wäre.
Außerdem sind die Teilnehmer, oft Amateure, bei diesem kostenlosen Fitnessprogramm unter freiem Himmel zu nichts verpflichtet. Sie können jederzeit die Tanzfläche wieder verlassen und sich hinsetzen oder auch nur kurz pausieren und wieder einsteigen. Es ist eine generationsübergreifende Veranstaltung. Sogar ein kleiner Junge wippt im Takt mit und klatscht in die Hände, traut sich aber nicht zur tanzenden Gruppe.
Beim Workshop erklärt Peter Werle, wie Linedance getanzt wird. Die Fläche vor der Bühne füllt sich mit vielen potenziellen Linedancern. Den Anfang machen „two struts forward“(zwei Schritte mit dem Ballen nach vorne). Es folgt „Rock“– die Beine wieder schließen. Geduldig erklärt der Trainer jede Schrittfolge und schaut zufrieden, was seine große neue Tanzschar ihm vorführt.
Countrymusik und Tänze, die zum Mitmachen anregen, das ist ein großer Anziehungspunkt in der Stadtmitte. Und getanzt wird, bis es dunkel ist.