Teilweise über Stunden ohne Strom
Bagger beschädigt wichtigesKabel - Entro hilft mit Notstromaggregat
TROSSINGEN - Ein Stromausfall hat am Freitagvormittag in Trossingen für Aufregung gesorgt. Ein Tiefbauunternehmer hatte bei Straßenbauarbeiten ein 20 000-Volt-Kabel beschädigt und damit für einen Stromausfall in Trossingen und Schura gesorgt. Während über 90 Prozent des Stadtgebiets nach etwa 30 Minuten wieder mit Strom versorgt war, blieben Teile des Schwabenparks und die Gottlieb-Daimler-Straße auch am Nachmittag ohne Strom. Letztlich rückten die Stadtwerke mit zwei Notstromaggregaten an.
Erst flackerte das Licht zwei Mal kurz, dann war der Strom weg. In den Geschäften auf der Hauptstraße und im Schwabenpark ging erst mal nichts mehr. In einer Apotheke musste die elektrische Tür aufgeschoben werden, Einzelhändler konnten Waren nicht mehr scannen und kassieren, in Privathaushalten ging ebenfalls elektrisch nichts mehr.
Vor den Stadtwerken in der Bahnhofstraße sammelten sich rasch mehrere Leute, die vom Stromausfall betroffen waren – darunter auch ein Kindergarten, wo die Erzieher das Mittagessen für die Kinder nicht zubereiten konnten und Anwohner, deren Kühltruhen ausgefallen waren. Das Handynetz von O2 fiel für die Dauer des Stromausfalls ebenfalls aus.
Bei den Stadtwerken herrschte derweil helle Aufregung. Schnell war klar, dass ein 20 000-Volt-Kabel ausgefallen war. „Bei Baggerarbeiten in der Vogesenstraße hat ein Bagger das Kabel beschädigt“, gab Hans Bauer, Geschäftsführer der Stadtwerke Entro in einem ersten kurzen Statement gegenüber der Trossinger Zeitung bekannt. Schnell sei es gelungen, geschätzte 95 Prozent der Trossinger und Schuraer Haushalte wieder mit Strom zu versorgen. Die Problemlösung für die Gebiete Langwiesen und Schwabenpark gestaltete sich jedoch schwieriger.
Als ein Supermarkt im Schwabenpark auch gegen 14 Uhr immer noch keinen Strom hatte, schlossen Mitarbeiter der Stadtwerke ein Notstromaggregat an, ein kleineres wurde in der Gottlieb-Daimler-Straße installiert. „Damit dürfte das Problem für unsere Kunden behoben sein“, sagte Bauer und richtete sich auf ein arbeitsintensives Wochenende für sich und seine Belegschaft ein. Denn die Reparatur der beiden Kabel stand da noch aus.
Der Stromausfall sei deshalb so weitreichend gewesen, weil das betroffene Kabel eins von zwei Kabeln war, die „unser E-Werk vom Umspannwerk aus mit Strom versorgen“, so Bauer. Zu allem Überfluss sorgte die Spannungserhöhung, die durch den Kurzschluss im beschädigten Kabel ausgelöst wurde, dafür, dass auch das zweite wichtige Kabel in Mitleidenschaft gezogen wurde. Auch wenn 20 000 Volt für Laien beeindruckend klingen mögen, Gefahr für den Baggerfahrer bestand laut Bauer nicht: „Das Schutzgerät schaltet innerhalb von 100 Millisekundee ab.“Ein kurzer Funken und der Strom sei aus.