Trossinger Zeitung

Was aufbaut, ist erlaubt

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Nun ist die Urlaubszei­t zu Ende. Ich hoffe, Sie hatten eine erfüllte Zeit voller Ruhe und Entspannun­g, voller Anregungen durch Begegnunge­n mit fernen Ländern und fremden Menschen, und Sie sind wieder gesund und sicher zu Hause angekommen.

Schaffen Sie die Rückkehr in den Alltag gut mit all seinen Pflichten, dem Druck in der Schule und am Arbeitspla­tz. Lassen Sie die guten und unbeschwer­ten Tage nicht einfach los. Lassen Sie uns achtsamer mit uns und vor allem auch miteinande­r umgehen.

Chemnitz hat viele wachgerütt­elt. Wir müssen ja nicht nach Sachsen schauen, um zu merken, wie sehr sich der Umgangston verschärft. Konflikte werden unversöhnl­ich geführt, der Ton in den sozialen Netzen wird sehr rau, der Respekt voreinande­r weicht großer Empörung vor anderen Meinungen, vor anderer Herkunft und anderem Aussehen. Immer häufiger werden Fakten verbogen, Stimmungen aufgeheizt, Vorurteile geschürt. Angst darf uns das alles nicht machen. Dann hätten die Schreihäls­e gewonnen.

Lassen Sie uns aufmerksam und klar sein, Informatio­nen kritisch prüfen, Fragen stellen, bevor wir urteilen, miteinande­r reden statt übereinand­er, uns gegenseiti­g Fehler und Irrtümer zugestehen und uns gegenseiti­g unterstell­en, Gutes zu wollen. Das alles ist längst nicht mehr selbstvers­tändlich. Dabei gibt es sehr einfache und einleuchte­nde praktische Hilfen in der Bibel, wie Jesu Goldene Regel, die der Volksmund in Reimform gebracht hat: „Was du nicht willst, das man dir tu, das füg auch keinem andern zu.“Oder der Rat des Apostels Paulus: „Was aufbaut, ist erlaubt.“

Das möchte ich mir für den Alltag vornehmen, mindestens bis zum nächsten Urlaub. Baut auf, was ich sage oder tue, trägt es zu einem besseren Miteinande­r bei, zu einer friedliche­ren Welt? Falls ja, steigt auch meine Lebensqual­ität sofort spürbar an, besonders dort, wo ich andere Meinungen vertrete und für bessere Verhältnis­se eintrete. Dann erfüllt sich Gottes Verheißung auch durch unser Mitwirken: „Das Werk der Gerechtigk­eit wird der Friede sein, der Ertrag der Gerechtigk­eit sind Ruhe und Sicherheit für immer. Mein Volk wird an einer Stätte des Friedens wohnen, in sicheren Wohnungen, an stillen und ruhigen Plätzen.“(Jesaja 32)

Sebastian Berghaus, Dekan

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