Jonathan Jeremiah: Good Day
Als Jonathan Jeremiah 1980 geboren wurde, lag die Ära seiner späteren Vorbilder schon eine Weile zurück. Das hat den Songwriter mit der tollen Baritonstimme aber nie daran gehindert, den Spuren eines Scott Walker, Lee Hazlewood oder Serge Gainsbourg zu folgen. Auch „Good Day“, das vierte Album des Engländers, klingt wie eine von großer Souveränität getragene Zeitreise in diese klassische Ära der Popmusik. Nach den reduzierteren Soul-Anklängen des Vorgängers ging Jeremiah wieder mit einem halben Dutzend Begleitmusiker plus StreicherEnsemble ins Studio. So aus dem Vollen schöpfend, gelang ihm ein Album, das an den Erfolg des Debüts „A Solitary Man“anknüpfen soll.
Die guten Tage, die kleinen, besonderen Momente des Alltags besingt Jonathan Jeremiah auf „Good Day“. Und auch wenn Lieder wie „Yes in A Heartbeat“oder „Long Night“mit ihrer Melancholie eher traurig stimmen, gibt es auf diesem feinen Retro-Album doch auch genug Gospel- und Groove-Elemente, um Hoffnung zu spenden. Mit dem Retro-Pop-Etikett kann Jonathan Jeremiah gut leben. Auch das neue Album des Londoner Songwriters bezieht sich auf große Namen aus der Vergangenheit. Aber mit so einer Stimme darf man das. (dpa)