Kunststiftung lädt zur Blauen Stunde
Teilnehmer der neunten Deutschen Liedakademie geben ein Konzert
HAUSEN OB VERENA (sz) - Ausgewählte Lied-Duos sind bei der Blauen Stunde am 14. September, um 18 Uhr im Museum der Kunststiftung Hohenkarpfen hören. In der vorlesungsfreien Zeit ist es immer relativ ruhig an der Staatlichen Musikhochschule in Trossingen. In diesem Jahr dagegen geben sich Studierende aus ganz Deutschland, Europa und Übersee „die Klinke“in die Hand.
Für zwei Wochen machten sich Studierende der California State University unter Leitung von Professor Peter Nelson mit Liedern deutschsprachiger Komponisten vertraut. Er organisiert auch wieder vom 10. bis 16. September die Neunte Deutsche Liedakademie und versammelt in Trossingen einmal mehr namhafte Lied-Dozenten aus ganz Europa.
In der Sommerausstellung „Natur zum Bild umformen“des Kunstmuseums Hohenkarpfen ist das anspruchsvolle „Musische Triptychon“(1957) von Julius Herburger zu sehen. Das großformatige, dreiteilige Gemälde stellt die Musik in den Mittelpunkt. Ein Trio mit Flügel, Geige und Cello bereitet seinen Einsatz vor.
Auf einem Tischchen im Vordergrund bezieht ein zweifarbiger Tulpenstrauß das „Naturschöne“ein. Die beiden Seitenflügel flankieren das Klaviertrio: links der Maler an der Staffelei, rechts eine literarische Runde. Im Maler und im Geigenspieler hat sich der oberschwäbische Maler und Graphiker Julius Herburger (1900 – 1973) zweimal selbst dargestellt, einmal als junger Mann, dann im reiferen Mannesalter.
Das humorvoll orchestrierte Werk verweist nicht nur auf Herburgers Mehrfachbegabung als Maler und Zeichner, als Musiker, Schriftsteller und Dichter, sondern erweist auch seine Referenz an Herburgers Ehefrau, die elsässische Gymnasiallehrerin und Pianistin Maria Weinhardt, genannt Maja (1899 – 1982).
Schon seine frühesten Werke weisen Herburger als avantgardistischen Vertreter der Neuen Sachlichkeit aus. Sein Frühwerk steht in einem spannenden Konnex mit führenden Vertretern der europäischen Avantgarde der 1920er-Jahre. Sein Werk entwickelte sich von der Neuen Sachlichkeit hin zum Expressiven Realismus. Der Eintritt ist frei, um Spenden wird gebeten.