Mundharmonika-Sammler unter sich
Im Harmonikamuseum wurden Instrumente und Sammlerstücke versteigert - Einmal im Jahr ist großes Treffen
TROSSINGEN - Jedes Jahr treffen sich die Fans der Hohner-Mundharmonikas in Trossingen, und in diesem Jahr sind sie sogar aus den Niederlanden ins Harmonikamuseum angereist.
Hilde ter Maat ist die Witwe eines Sammlers, und sie und ihre Familie brachten viele seiner Stücke mit, um sie von Museumsleiter Martin Häffner versteigern zu lassen. „Ich bin jetzt wieder nach Deutschland gezogen", erzählte sie, „und ich hab einfach nicht mehr so viel Platz.“Es falle ihr nicht leicht, sich von den gesammelten Werken ihres Mannes Bert zu trennen, einige besondere Stücke behalte sie auch: „Die, die ihm am wichtigsten waren.“Aber sie müsse einfach Abschied nehmen, auch wenn es ihr schwer falle. „Wenn ich sie anschaue, seh ich ihn wieder in seiner Werkstatt sitzen. “
Und so gingen sie dann an andere Sammler,. Doch zuerst wurden ein paar Stücke aus dem Fundus des Museums versteigert. Martin Häffner hatte Plakate und Kataloge im Angebot: Ein spanischer von 1926 zum Beispiel oder einer der Firma Koch, die einst ebenfalls Mundharmonikas in Trossingen produzierte, dann aber von Hohner übernommen wurde. Das Dokument dazu ging am Samstag auch an einen Sammler, für 45 Euro es zeigt, dass sich Hohner diese Elefantenhochzeit 1929 satte zwei Millionen Goldmark kosten ließ. Das Dokument ist das letzte dieser Art, von dem sich das Museum trennt, jetzt gibt es nur noch eines, und das bleibt in Trossingen.
Es folgte die Versteigerung der Instrumente, Raritäten allesamt, mit Schalltrichtern beispielsweise. Immer wieder blitzten die Augen der Sammler auf, und das eine oder andere alte Stück brachte dann doch einiges mehr ein als den Startpreis. Andere blieben hingegen in Trossingen, denn ein Sammler hat eben doch schon allerhand Kleinode zuhause rumliegen ...