Tuttlinger Stadthalle sucht noch immer nach Gastronom
Nach Kummerländers Weggang gestaltet sich die Suche schwierig – Catering derzeit selbst organisiert
TUTTLINGEN - Die neue Stadthallen-Saison beginnt gerade, im dazugehörigen Restaurant aber herrscht gähnende Leere. Nach dem Weggang von Gastronom Günter Kummerländer vor der Sommerpause hat die Tuttlinger Stadthalle noch keinen Nachfolger gefunden. „Wir suchen jeden Tag“, sagt Geschäftsführer Michael Baur. Aber die Suche gestalte sich schwierig, „es ist dramatisch“.
Baur und sein Team sind seit einem dreiviertel Jahr auf der Suche – eben seit klar war, dass Kummerländer den Pachtvertrag nicht verlängern würde. „Wir hatten zwei bis drei erfolgversprechende Kontakte, aber leider ist aus keinem etwas geworden“, sagt Baur. Entweder war die Gastronomie „eine Nummer zu groß“oder die Kandidaten hätten es sich doch anders überlegt. 90 Plätze plus Terrasse Immerhin: Das Lokal in der Stadthalle hat 90 Plätze plus 30 auf der Terrasse. Die branchenübliche Pacht liegt laut Baur, je nach Vertrag, bei acht bis zwölf Prozent vom Umsatz oder 3000 bis 3500 Euro. „Da sind wir aber bereit, drüber zu reden.“
Auf die aktuelle Ausschreibung habe die Stadthalle neun Bewerbungen erhalten, „acht davon sind für China-Restaurants“, so Baur – was nicht unbedingt zur Stadthalle passe. Der neunte immerhin könnte vielleicht etwas sein: ein Betreiber für Restaurants und Hotels, der das Lokal nicht selbst führen, aber einen Geschäftsführer und Koch suchen würde.
„Im Moment höre ich mir alle Ideen an, wir sind für fast jede Lösung zu haben“, sagt Baur. Dass die Bewerberlage so schlecht ist, kann er sich nur damit erklären, dass es gerade allgemein schwierig sei, gute Gastronomen zu bekommen. „Man hört vielfach, dass Lokale nicht wieder besetzt werden können“, meint er.
Für die Stadthalle gibt es ohne Gastronom aber gleich zwei Baustellen: Restaurant und Catering. Traditionell übernimmt der StadthallenGastronom auch die Bewirtung bei sämtlichen Veranstaltungen in der Halle. In der neuen Saison muss das Stadthallen-Team das Catering derzeit selbst organisieren. „Wir suchen für jede Veranstaltung, die gerne Catering hätte, individuell einen Anbieter“, sagt Baur. Für seine Mitarbeiter bedeute das „einen wahnsinnigen Aufwand“. Zum Teil müssten sie selbst bei der Bewirtung ran, Aushilfen für Veranstaltungen tagsüber zu finden, sei enorm schwierig. Anfragen für Weihnachtsfeiern hätte das Team ablehnen müssen. „Diese gastronomische Leistung können wir nicht bringen“, erklärt Baur. Alle Optionen offen Andererseits böten sich auch neue Möglichkeiten für Veranstalter, wenn sie sich den Caterer selbst aussuchen könnten, meint Baur. Bei der weiteren Suche seien deshalb alle Optionen möglich, Gastronomie und Catering müssten nicht unbedingt verbunden sein. Dass die Stadthalle auch das Lokal selbst betreibt, ist für Baur aber nur die absolute Notlösung. Kollegen seien schon zu diesem Modell übergegangen, weil sie niemanden gefunden hätten. „Dann müssten wir aber auch Fachpersonal einstellen.“Lieber wäre der Stadthalle weiterhin ein Pächter. Baur fragt deshalb sogar in Restaurants, die er privat besucht, beim Koch nach, ob er nicht Lust hätte, in die Stadthalle zu kommen – bisher erfolglos.
13-Jährige verletzt
TUTTLINGEN (pm) - Eine 13-jährige Radfahrerin ist am Dienstag gegen 7.30 Uhr bei einem Zusammenstoß mit einer Mercedes AKlasse im Bereich der Scala-Brücke leicht verletzt worden. Der 35jährige Mercedes-Fahrer übersah das Mädchen beim Spurwechsel. Durch den Zusammenprall wurde das Kind auf die Windschutzscheibe aufgeladen und stürzte auf die Fahrbahn. Sie kam mit einem Rettungswagen in das Krankenhaus.