Streitkultur verdrängt die Gesprächskultur
Zum Artikel „4000 Dates gegen Klischees und Komfortzonen“(24.9.) hat uns die folgende Zuschrift erreicht: Ich finde es schön, dass die „Schwäbische Zeitung“sich für die Gesprächskultur einsetzt. Diese ist in den letzten 20 Jahren leider von der publikumswirksameren Streitkultur verdrängt worden. Letzte vergiftet aber das gesellschaftliche Klima.
Man kann durchaus miteinander sprechen, auch wenn man sehr unterschiedlicher Meinung ist, und braucht den anderen nicht gleich als Teufel darzustellen oder ihm das Auto oder Haus zu beschmieren. Das setzt natürlich eine gewisse Toleranz, Friedfertigkeit und ein vernünftiges Demokratieverständnis voraus.
Meinungen entstehen durch die Summe der Informationen, die ein Mensch bekommen hat. Diese ist natürlich je nach Alter, Bildungsstand und Umfeld unterschiedlich. Ein gutes Gespräch könnte den Informationsstand angleichen und damit einen Konsens ermöglichen. Leider spielen aber insbesondere wirtschaftliche Interessen, wenn auch meist im Hintergrund, so dennoch oft die entscheidende Rolle und verhindern einen Konsens. Aber auch diese Interessenskonflikte könnte man als wirklicher Demokrat durch Mehrheitsentscheide lösen. Paul-Gerhard Kanis, Weingarten Liebe Leserinnen, liebe Leser, Schwäbische Zeitung Karlstraße 16 88212 Ravensburg Fax-Nr. 0751 / 295599-1499 Leserbriefe@schwaebische-zeitung.de