Was Fußballer so machen, wenn sie aufsteigen wollen
Musikverein Reichenbach lädt zu unterhaltsamem Abend
REICHENBACH - Ein Glöcklein läutet, der schwere Vorhang öffnet sich und die Scheinwerfer leuchten die Bühne aus, als die Reichenbacher Theatergruppe vom Musikverein die Bühne betritt. Und das Vorweg: Es ging lustig und turbulent zu.
Die Komödie „Drei Ecken – ein Elfer“steht in der Festhalle auf dem Programm. Der Zweiakter von KarlHeinz Schmidt schildert auf heitere Weise, wie ein Fußballverein von seinem spielerischen und finanziellen Niedergang wieder aufersteht.
Die vielen Besucher hatten ihre Freude an den Aufführungen, denn die Laienschauspieler verstanden es, die Komödie mit Leben zu erfüllen und boten eine sehr gute schauspielerische Leistung, die von den Besuchern mit viel Applaus bedacht wurde. Die Kulisse ansprechend: ein Fußballvereinslokal in den Farben rot/weiß mit dem Vereinsnamen „Eintracht Niederbolzen“.
Der Verein steht kurz vor dem Aufstieg und ist pleite, der Torwart ist verschwunden, die Mannschaftsärztin hat Tiermedizin studiert, der Kassierer hat frustriert den Verein verlassen und der eingekaufte Spieler hat nicht bei FC Mailand gekickt und der Trainer ist eigentlich Feuerwehrmann. Es sind also keine guten Voraussetzungen für einen Aufstieg; noch eine Steilvorlage für die Konkurrenz.
Weil der Brühwürfelfabrikant Walter Kraft, vormals im Verein, nun viel Geld in den Nachbarverein Oberholzen reinsteckt, steht nun den Niederbolzenern das Wasser bis zum Hals, es können nicht einmal Rechnungen oder die bestellten Pizzen bei Luigi bezahlt werden. Darauf ist Käthe, der Vorsitzenden des Vereins das Lachen vergangen.
Außerdem hat Antonio keinen Spielerpaß und eine Versöhnung mit Walter Kraft, der rücksichtslos und machtgeil ist, will auch keiner mehr. Trotzdem hofften die Rot-Weißen mit allerlei Turbulenzen und wechselnden Szenen auf eine Lösung für den Aufstieg. Die Veterinärin machte den Spieler Manni fit, die patzige Susi suchte Olli als Torwart. Der Tag der Entscheidung ist gekommen und die Vize-Vorsitzende Schwester Ronalda, die wohl eine Sprechdiarrhö hat, will mit dem Mannschaftsbus mitfahren.
Max, der Trainer, hat nur seine neuen Schnecken Barbara und Hannelore im Kopf, doch es kommt zum besagten Spiel.
Das Spiel wird verloren, die Frau der Kirche legt sich mit dem Schiri an, der sich bedroht fühlt, Hermann wird bewusstlos vom Platz getragen. Auch nach einer schwärzesten Nacht steigt wieder die Sonne auf und wie die Erfolgsspur mit dem Fußballverein weitergeht wird in den nächsten Aufführungen, die am Freitag, 2. November, und Samstag, 3. November, jeweils um 19.30 Uhr stattfinden, zu erfahren sein. Die Dramaturgie hat gepasst Die Akteure des Abends waren Elke Schuler als Käthe, Hubert Wittmer spielte den Hermann, Max verkörperte Alexander Minder, die schöne Barbara war Lea Marquart. In Hannelore und Olli schlüpfte in Doppelrolle Sarah Flad. Dr. Strubbel spielte Silvia Schätzle und Schwester Ronalda war Sandra Marquart. Als Pizzabäcker Luigi fungierte Bernhard Bosch.
Die Susi spielte Stefanie Pau. Die Fußballspieler Manni und Antonio verkörperten Florian Bosch und Benjamin Volz. Den Part Fabrikant Walter Kraft besetzte Alfred Grimm, der auch die Regie führte.
Alle Spieler haben die Rollen mit Leidenschaft hervorragend und mit Witz und Poesie unter reichlichem Beifall gespielt. Es war wiederum eine tolle Leistung einschließlich der Souffleusen Ulrike und Steffi Marquart.