Valentin Wernz siegt im Schlusssprint
Tuttlinger Profi-Triathlet setzt sich in Ecuador beim Sprint-Triathlon durch
PUERTO LOPEZ – Was für ein Saisonabschluss für den Tuttlinger ProfiTriathleten Valentin Wernz: In Ecuador hat der 23-Jährige beim SprintTriathlon der amerikanischen Triathlon-Vereinigung (Camtri) alle Teilnehmer hinter sich gelassen und gewonnen.
Für Wernz hätte das letzte Rennen in dieser Saison nicht besser laufen können. Gemeinsam mit 66 weiteren Triathleten der Elite-Männer war er am vergangenen Sonntag im ecuadorianischen Puerto Lopez ins Rennen gegangen. Mit einem „Beach-Start“, dem Losrennen vom Strand ins Meer, begann das Rennen. Dabei erwischte der Tuttlinger den besten Start. Vor der ersten Boje wurde Wernz dann aber von einigen Sportlern überholt.
Unter den ersten zehn Triathleten stieg er nach 750 Meter Schwimmen aus dem Wasser. „Ich hatte maximal zehn Sekunden Rückstand auf den Führenden“, berichtete Wernz gegenüber unserer Zeitung.Ein schneller Wechsel auf das Fahrrad ermöglichte es ihm, an den Führenden dran zu bleiben. Auf der 20 Kilometer langen Radstrecke bildete sich schnell eine große Gruppe mit insgesamt 30 Athleten. Kurz vor Ende der Radrunde verhielt sich Wernz taktisch klug. „Ich habe mich gut positioniert und mich weiter vorne in der Gruppe eingereiht“, schilderte der Tuttlinger.
Als einer der ersten Athleten stieg er vom Rad. Wernz legte einen schnellen Wechsel hin, schlüpfte in seine Laufschuhe und ging als einer der ersten auf die fünf Kilometer lange Laufstrecke. Wernz lief in der Führungsgruppe, die aus acht weiteren Triathleten bestand. „Ich habe während des Laufs gemerkt, dass ich im Endspurt gewinnen kann“, sagte der Tuttlinger Ausnahmesportler, der sich während des Laufs meist an dritter oder vierter Position aufhielt. Wernz setzt 200 Meter vor dem Ziel zum Spurt an Die Spannung stieg bis zum Schluss. Es entwickelte sich ein Herzschlagfinale. 200 Meter vor dem Ziel drehte Wernz auf, setzte zum Sprint an und überholte seine Konkurrenten. „Ich habe gleich eine Lücke reißen können. Der Vorsprung hat dann gereicht“, schilderte er. Seinem Schlusssprint hatte keiner der Triathleten mehr etwas entgegenzusetzen. So rannte Wernz seinem perfekten Saisonabschluss entgegen. Unter dem Applaus der Ecuadorianer, die um den Zielkanal mit Spannung die Sportler erwarteten, sprintete er über die Ziellinie.
Mit einer Gesamtzeit von 53.12 Minuten gewann der Tuttlinger den Sprint-Triathlon. Zwei Sekunden später erreichte der Kanadier Alexis Lepage das Ziel, gefolgt von Austin Hindman aus den USA, der drei Sekunden Rückstand hatte. „Der Rennverlauf war nahezu perfekt für mich. Ich bin sehr zufrieden und glücklich, dass ich die Saison mit einem Sieg beenden konnte“, sagte der 23-Jährige.
Mit diesem Erfolg sammelte Wernz wichtige Punkte für die Weltrangliste sowie für die Qualifikation und Teilnahme der Weltcups in der kommenden Saison. Das Ergebnis schlägt sich ebenfalls in der Qualifikation für die World-Triathlon-Series (WTS) nieder.
Nach einem über dreiwöchigen Aufenthalt in Amerika reiste Wernz am Montag zurück nach Deutschland und darf sich nach mehreren Wettkämpfen im Herbst eine rund dreiwöchige Pause gönnen, ehe er das Training am Bundesstützpunkt in Saarbrücken wieder aufnimmt und die Grundlagen für die kommende Saison legen wird.