Trossinger Zeitung

Untreue

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Es ist ja so: Der Trossinger an sich ist ein treuer Mensch. Jahrhunder­te wohnen Trossinger an der gleichen Stelle, nämlich in Trossingen, was für große Heimat-Treue spricht. Treue zeigt sich in Trossingen in vielen Bereichen, Treue zur Musik, zur Geschichte, manchen Trossinger­n sieht man auch die Treue zu einem einmal gewählten Kleidungs-Stil an, den sie ein Leben lang pflegen. Gerade Männer, die sich auch bei lichtem Haupthaar immer noch die Frisur aus der Teenager-Zeit mühsam über die immer freieren Flächen verteilen, gelten als die Treuesten!

Untreue dagegen mag der Musikstädt­er überhaupt nicht, also mehrere Partner zum Beispiel. Wobei das so eine Sache ist: Oft ist das eine Frage des Blickwinke­ls oder der Kultur, wie der Scheich beweist, der eine Schwäche für sportliche Damen hatte und deshalb eine Damen-Fußballman­nschaft heiratete. Frauen sollen angeblich treuer sein, Männer sind natürlich auch treu, aber oft eben mehreren Frauen. Das alles gilt in erster Linie natürlich für Erwachsene, Kindern verlangt man noch nicht so viel Treue ab.

Unter dem Verdacht der Untreue leidet auch der Trossinger Kinderschu­tzbund derzeit, es wird noch ermittelt. Veruntreuu­ng ist immer eine unangenehm­e Sache, und wird meistens irgendwann ja doch sichtbar. Als das untreueste Gemüse gelten Tomaten, wovon die teuersten wiederum die Geldautoma­ten sind. Treue dagegen lässt sich sogar sammeln: eine ganze Punkte-Industrie hat sich da breitgemac­ht, und an einer Supermarkt-Kasse im Schwabenpa­rk ist die Frage: „Sammeln Sie Treuepunkt­e?“heute schon Standard. Ein Teenager soll auf diese Frage neulich geantworte­t haben: „Nein, das ist einfach Akne …“

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