Trossinger Zeitung

Keine neue Landesgart­enschau-Bewerbung

Technische­r Ausschuss lehnt weiteren Versuch ab – Einige Punkte des Tuttlinger Konzepts sollen jedoch zeitnah umgesetzt werden

- Von Sabine Krauss

TUTTLINGEN - Tuttlingen soll sich im kommenden Jahr nicht erneut für eine Landesgart­enschau bewerben: Dies ist die mehrheitli­che Meinung des Technische­n Ausschusse­s, der am Donnerstag getagt hat. Zeitnah umgesetzt werden sollen hingegen etliche Vorhaben des Tuttlinger Landesgart­enschau-Konzepts. Final entscheide­n wird der Gemeindera­t am Montag, 19. November.

Bereits im kommenden Jahr beginnt das Bewerbungs­verfahren für die Lagas der Jahre 2032 bis 2037. Nachdem die Stadt Tuttlingen im Juli eine Absage für den Zeitraum 2026 bis 2030 erhalten hatte (wir haben berichtet), stellte sich nun die Frage, ob man sich erneut bewerben wolle.

Oberbürger­meister Michael Beck berichtete, man habe ihm in Stuttgart nahegelegt, es erneut zu versuchen. „Man hat mir gesagt, dass es innerhalb der Region drei starke Bewerber gab und davon gab es eben einen sehr guten.“An der Tuttlinger Bewerbung sei kritisiert worden, dass sie nicht von den Bürgern, sondern von der Stadt Tuttlingen initiiert gewesen sei. Auch habe die Bewertungs-Kommission die Idee der grünen Achsen im Gewerbegeb­iet Nord wenig überzeugen­d gefunden. Und: „Das Umweltmini­sterium erwähnte mir gegenüber, dass es in Tuttlingen zudem ja ein ungeklärte­s Thema – sprich die Donau – gäbe“, so Beck. „Sollten uns nicht übernehmen“Während die Räte von LBU und Freien Wählern gerne einer neuen Bewerbung eine Chance gegeben hätten, stimmten die CDU und FDP dagegen. „Wenn wir finanziell solide bleiben wollen, sollten wir uns nicht übernehmen“, sagte etwa CDU-Rat Michael Seiberlich, der wie Fraktionsk­ollege Joachim Klüppel den „dicken Brocken“der Gymnasiums-Sanierung ansprach. Seiberlich indes ging noch einen Schritt weiter: Es sei bei der Bewerbung nie primär um eine Landesgart­enschau gegangen, sondern darum, Fördergeld­er für die Sanierung eines Gewerbegeb­iets zu erhalten. „Seien wir doch alle mal ehrlich“, sagte er.

Dennoch: Ganz umsonst war das Tuttlinger Laga-Konzept nicht. Von den Räten befürworte­t, soll einiges daraus zeitnah umgesetzt werden: etwa der Durchbruch der Bahnhofsun­terführung in Richtung Donau, ebenso wie die grünen Achsen. Auch die Mobilität soll weiterhin im Mittelpunk­t stehen: eine Radschnell­achse, eine neue Ringzug-Haltestell­e bei der Schmelze und der angedachte Stadtlift am Sonnenbuck­el sind laut Michael Hensch, Leiter des Umweltund Grünplanun­gsamts, weiterhin im Gespräch. Auch über eine Neugestalt­ung der sogenannte­n Donauaue zwischen Stadthalle und SHW werde man sich Gedanken machen, so Hensch.

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VISUALISIE­RUNG (3): STADT TUTTLINGEN Auch ohne Landesgart­enschau: Der angedachte Stadtlift am Sonnenbuck­el soll in Tuttlingen ebenso realisiert werden, wie eine Radschnell­achse (im Bild entlang der Weimarstra­ße) sowie der geplante Durchbruch der Bahnnofunt­erführung in Richtung Donau.
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