Nach Umbau: TSV-Heim wird eingeweiht
Andrang war groß: Einige Teilnehmer hatte Axt persönlich eingeladen, doch noch mehr Durchhausener folgten dem Aufruf, sich zu beteiligen, aber aus eigenem Interesse. Auch Jugendliche und junge Erwachsene im Alter zwischen 14 und 20 Jahren waren gut vertreten – mit annähernd 20 Prozent. Geleitet wurde die Bürgerwerkstatt von Thomas Uhlendahl, einem Mediator aus Freiburg. Stadtplaner Holger Fischer war ebenfalls anwesend, um die Ideen, die sich entwickelten, gleich mit aufzunehmen. So kann er sie in einem weiteren Planungsprozess einbinden.
Am Anfang des Abends stand zunächst eine Kennenlern-Runde. Dabei ging es um die Frage, wer wie lange in Durchhausen lebt. Da reichte die Bandbreite von „kurzer Zeit“, bis hin zu „von Geburt an“, zum Teil also einige Jahrzehnte. Bei der Frage „wie Der Mediator Thomas Uhlendahl hilft den Durchhausener bei der Bürgerwerkstatt herauszufinden, was ihnen wichtig ist. gerne lebe ich in Durchhausen?“, waren sich alle Anwesenden einig: „Ich liebe die Gemeinde“, lautete die einhellige Antwort. Möglichst große Meinungsvielfalt Die Gesprächsrunden wurden als „Word-Café“gestaltet. In kleinen Gruppen saßen die Teilnehmer an Tischen zusammen, was eine sehr ruhige Atmosphäre schuf. An jeder der Stationen gab es einen sogenannten „Gastgeber“und mehrere, möglichst unterschiedliche Gesprächspartner – für eine möglichst große Meinungsviefalt. Nach jeder Gesprächsrunde wechselten die Teilnehmer die Tische, sodass neue Konstellationen entstanden. Lediglich die Gastgeber blieben sitzen.
In Gesprächsrunde eins ging es darum, den Gedanken freien Lauf zu lassen – „spinnen“war erlaubt, ja sogar erwünscht. Und doch waren die Äußerungen schon recht konkret. Dabei bewegt die Teilnehmer unter anderem das Vereinshaus, das Feuerwehrmagazin, die ungenutzt stehende Sankt Ottmars-Kirche oder die Flächen der beiden Häuser, die unlängst abgerissen wurden.
Zudem wünschten sich die Teilnehmer Wohnmöglichkeiten für Senioren, eine Einkaufsmöglichkeit mit Post, sowie einen Geldautomaten, einen barrierefreien Zugang zum Rathaus und ein Bürgerbüro. In der zweiten Runde sollten die Durchhausener ihre Vorstellungen schon genauer formulieren, indem sie sich mit der Frage beschäftigten: „Was könnte dazu beitragen, die Qualität der Dorfmitte zu verbessern?“In der dritten und letzten Runde ging es darum, einen Wunsch exakt zu formulieren und auf eine Karte zu schreiben. An einem Flipchart angebracht, lud Thomas Uhlendahl die Anwesenden dann ein, ein Kreuz bei dem Begriff zu setzen, gegen den jeder Einzelne den geringsten Widerstand verspürt. Priorität für Seniorenwohnheim Dabei stellte sich heraus, dass das Thema Seniorenwohnen in Durchhausen einen hohen Stellenwert einnimmt. Bei den Fragen Vereinshaus „sanieren oder rückbauen“, oder auch eine Dorfmitte mit oder ohne das altehrwürdige Gebäude, hielt sich nach wie vor die Waage bei den Teilnehmern. Auch aus der Kirche ein Kulturzentrum zu machen gehörte zu den Vorschlägen, genauso wie eine Verkehrsberuhigung in der Dorfstrasse umzusetzen. Zwar geäußert aber keinerlei Zuspruch fand die Forderung nach einer Sauberkeitspolizei.
Abschließend machte Thomas Uhlendahl klar, dass mit dieser ersten Bürgerwerkstatt ein Prozess auf den Weg gebracht werden sollte. „Es braucht mit Sicherheit Geduld, bis eine Umsetzung kommt“, sagte der Mediator. Bürgermeister Simon Axt bedankte sich für die rege Beteiligung und lud die Anwesenden ein, bei der nächsten Veranstaltung am 13.Dezember wieder mit dabei zu sein. RIETHEIM-WEILHEIM (sz) - Nach langer Umbauzeit wird das TSV-Vereinsheim am Freitag, 23. November, ab 19 Uhr offiziell eingeweiht. Das teilt der Verein mit. Zu der Einweihungsfeier wolle der Verein mit „Musik, kühlen Getränken und Häppchen im neuen Zuhause einen schönen Abend verbringen“, heißt es.