Folgen der Trockenheit für den Wald noch unklar
Forstbetriebsgemeinschaft Wurmlingen / Rietheim-Weilheim tagt – Erlös aus Holzverkauf betrug rund 65 500 Euro
WURMLINGEN (ws) - Die Forstbetriebsgemeinschaft (FBG) Wurmlingen / Rietheim-Weilheim hat in diesem Jahr ihr 25-jähriges Bestehen gefeiert. Im Blickpunkt standen bei der Hauptversammlung am Montag in der „Traube“in Wurmlingen allerdings die Berichte von Geschäftsführer Jochen Karl und Revierleiter Andreas Fink. Dazu kamen der Vortrag von Thomas Storz von der Holzverkaufsstelle beim Landratsamt sowie die Ausführungen zur Forst-Neuorganisation.
Zu Beginn der Versammlung gab Wurmlingens Bürgermeister Klaus Schellenberg als Vorsitzender einen Überblick über die FBG. In ihr sind neben den beiden Gemeinden auch 153 Privatwaldbesitzer organisiert. Die von ihnen bewirtschaftete Waldfläche beträgt knapp 197 Hektar. Der Löwenanteil mit 115 Hektar liegt auf Wurmlinger Gemarkung. Die Situation in den Wäldern sei in diesem Jahr extrem von der Trockenheit beeinflusst worden. Er wünsche sich „zwei Wochen Landregen“, bevor der Frost „den Deckel drauf“mache, so Schellenberg. „Gravierende Auswirkungen auf Holzpreis“Die Folgen der extremen Witterung seien allerdings noch nicht abzuschätzen. Bei bereits mehr als 50 Millionen Festmeter Holz aus Schadensereignissen quer durch Mitteleuropa sei jedoch mit „gravierenden Auswirkungen auf den Holzpreis“zu rechnen. Daher seien Einschläge nur in enger Abstimmung mit Revierleiter Fink und der Holzverkaufsstelle vorzunehmen.
Das „große Damoklesschwert“– die Forst-Neuorganisation – sei dank eines überraschenden BGH-Urteils „nicht mehr so gewichtig“. Die Gemeinde Wurmlingen werde die – auf Grund der relativ geringen Größe der FBG – mögliche Dienstleistung des Landkreises annehmen. In Rietheim-Weilheim stehe die Entscheidung im Gemeinderat an. Er gehe davon aus, dass sowohl die Struktur der FBG und die Revierleitung durch Förster Fink erhalten bleiben, so Schellenberg.
Der Holzeinschlag 2017/2018 war mit 1633 Festmetern um 200 Festmeter höher als im Vorjahr und lag auch deutlich über dem langjährigen Mittel von 1242 Festmetern, berichtete Revierleiter Fink. Die zufällige Nutzung – verursacht „durch Dürre, Käfer, Sturm“– lag mit 214 Festmetern im normalen Bereich.
„Eigentlich“sei man bis jetzt mit einem blauen Auge davongekommen, war sein Fazit. Südlich der Donau, in Neuhausen ob Eck, seien dagegen 2000 Festmeter Käferholz angefallen. Aber: „Unser Wald braucht Wasser“, formulierte auch er, denn man gehe „mit hohem Käferbestand in den Winter.
Einen detaillierten Kassenbericht hatte Geschäftsführer Karl vorgelegt. Der Erlös aus dem Holzverkauf betrug rund 65 500 Euro. Das FBGVermögen wurde durch die Ausgabenpolitik gezielt reduziert. Jahrhundertkatastrophen wirken sich auch in der Region aus Über den Holzmarkt informierte Thomas Storz. Die Kunden seien „bis obe na voll mit Holz“. Die Preise seien zudem in einzelnen Sortimenten „in massivem Sinkflug“und vor allem Kleinstlose zu vermarkten sei im Moment „ein Riesenproblem“. In Südtirol habe er gesehen, wie ein Sturm 15 Millionen Festmeter „gschwind umgelegt“habe. Derartige Jahrhundertkatastrophen wirkten sich auch hier aus. Daher könne oft nur Holz in kleinen Mengen an die Sägewerke geliefert werden.