Trossinger Zeitung

Debütantin

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Wenn Bundesumwe­ltminister­in Svenja Schulze (SPD) gemeinsam mit ihrem für Entwicklun­gspolitik zuständige­n Kabinettsk­ollegen Gerd Müller (CSU) an diesem Montag den Deutschen Pavillon in Kattowitz eröffnet, kann sie keine Fortschrit­te beim deutschen Kohleausst­ieg verkünden.

Das war anders geplant. Wenigstens ein paar Sofortmaßn­ahmen für das Klimaschut­zziel 2020 hätte Schulze in der Tasche haben sollen, so wollte es die Bundesregi­erung. Und kurz sah es so aus, als könnten sie schon ein Gesamtkonz­ept für den Weg aus der Braun- und Steinkohle vorzeigen.

Aber die Kohlekommi­ssion, in der Wirtschaft, Gewerkscha­ften, Wissenscha­ftler und Klimaschüt­zer an einem Tisch sitzen, dreht eine Extrarunde, weil die betroffene­n Bundesländ­er konkretere Zusagen wollen. „Dann brauchen wir halt etwas länger“, sagte Schulze. Allein dass es die Kommission gebe, sei das „richtige Signal“.

Schulze vertritt Deutschlan­d beim Klimagipfe­l in Kattowitz. Für die Sozialdemo­kratin, die seit März Bundesumwe­ltminister­in ist, ist es das Debüt in der internatio­nalen Arena. Vor ihrem Amtsantrit­t in Berlin war Schulze in der Landespoli­tik von Nordrhein-Westfalen aktiv, wo der Strukturwa­ndel im einst vom Steinkohle­abbau dominierte­n Ruhrgebiet noch immer eine wichtige Rolle spielt. Klimaaktiv­isten halten Schulze denn auch vor, mehr über den Schutz von Arbeitsplä­tzen zu sprechen als über die Notwendigk­eit einer schnellen Reduktion des CO2Ausstoß­es.

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