Wasser von Coca-Cola erhält Goldenen Windbeutel für „dreisteste Werbelüge“
BERLIN (AFP) - Der von Foodwatch verliehene Goldene Windbeutel für die „dreisteste Werbelüge“geht in diesem Jahr an das Unternehmen Coca-Cola. Wie die Verbraucherschutzorganisation am Dienstag mitteilte, kürten die Teilnehmer der Aktion das „Smartwater“des Getränkeherstellers zum Gewinner des Negativpreises. Foodwatch kritisiert, dass das Wasser „nicht besser als herkömmliches Mineralwasser“sei - jedoch bis zu sieben Mal mehr koste.
An der Online-Abstimmung von Foodwatch hatten sich fast 70 000 Menschen beteiligt. Das „Smartwater“erhielt mehr als 21 000 Stimmen. Die Verbraucher konnten neben dem Coca-Cola-Produkt auch ein Olivenöl wählen, das mit großen Oliven auf dem Etikett wirbt, aber zu 49 Prozent aus Sonnenblumenöl besteht. Außerdem standen ein Erbseneintopf, ein Ketchup für Kinder sowie ein Müsliriegel
Toyota trennt sich von Deutscher Umwelthilfe
BERLIN/KÖLN (dpa) - Der Autobauer Toyota beendet seine langjährige Zusammenarbeit mit der Deutschen Umwelthilfe (DUH). Das sagte ein Sprecher von Toyota Deutschland. Zuerst hatte die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“darüber berichtet. Der Sprecher sagte, Toyota habe noch bei einem Projekt mit der Umwelthilfe zusammengearbeitet, dabei sei es um Hybrid-Taxis gegangen. Das Projekt laufe nun aus. Die DUH bestätigte das Ende der Zusammenarbeit.
BMW setzt im Leipziger Werk auf Wasserstoff
LEIPZIG (dpa) - Der Autobauer BMW setzt an seinem Leipziger Standort in der Werkslogistik auf Wasserstoffantrieb. Am Dienstag wurde eine Flotte von 70 Routenzügen mit Wasserstoffantrieb in Betrieb genommen. Routenzüge sind Transportfahrzeuge, die Zulieferteile an die Montagebänder bringen. Seit fünf Jahren sind auf dem Werksgelände versuchsweise elf wasserstoffbetriebene Schlepper und Gabelstapler unterwegs. Weitere Maßnahmen wie der Einsatz von Wasserstoff-Lkws in der Logistik seien geplant. Zudem sei der Einsatz der Wasserstofftechnik ein Test, bevor man darüber nachdenke, sie auf die Straße zu bringen.
Piloten und Ryanair einigen sich auf Tarif-Eckpunkte
FRANKFURT (dpa) - Beim Billigflieger Ryanair endet der Tarifkonflikt mit den rund 400 deutschen Piloten. Die Gewerkschaft Vereinigung Cockpit hat sich nach eigenen Angaben mit dem Unternehmen auf Eckpunkte zu einem umfassenden Tarifwerk geeinigt. Unter anderem sollen die Grundgehälter steigen und sämtliche Piloten in Deutschland Steuern und Sozialabgaben entrichten. Auch für Stationsschließungen und Versetzungen seien soziale Regelungen gefunden worden. Die insgesamt vier Tarifverträge sollen bis Ende Februar unter Dach und Fach sein. Bis dahin wird es wegen der vereinbarten Friedenspflicht auch keine weiteren Streiks der Piloten mehr geben. auf der Liste.
Nach Angaben von Foodwatch wird beim „Smartwater“Wasser erst verdampft und dann wieder aufgefangen. Verlorene Mineralstoffe würden später wieder hinzugefügt. Im Handel koste der Liter 1,65 Euro und damit bis zu siebenmal mehr als herkömmliches Mineralwasser. Coca-Cola ziehe den Verbrauchern mit einem Bearbeitungsverfahren das „Geld aus der Tasche“, das wissenschaftlich klinge, aber völlig unsinnig sei, kritisierte die Organisation.
Coca-Cola bezeichnete die Auszeichnung hingegen als „nicht gerechtfertigt“und kündigte an, den Goldenen Windbeutel nicht anzunehmen. Eine Bildergalerie mit den Gewinnern der vergangenen Jahre gibt es unter: www.schwäbische.de/windbeutel
Rekordinvestitionen in europäische Start-ups
HELSINKI (dpa) - Die Investitionen in europäische Start-ups haben in diesem Jahr laut einer Studie den Rekordwert von rund 23 Milliarden Euro erreicht. Zum Vergleich: 2013 seien es erst fünf Milliarden Euro gewesen, betonte der Wagniskapitalgeber Atomico in seinem jährlichen Bericht zur europäischen Tech-Industrie. Europa habe in den vergangenen 15 Jahren 61 neue Unternehmen mit einer Bewertung von mehr als einer Milliarde Euro hervorgebracht. Allein in diesem Jahr hätten 17 Firmen diese Marke überschritten.
Handelskonflikte belasten auch die Chipbranche
MÜNCHEN (dpa) - Die Elektronikbranche spürt die Folgen des USchinesischen Handelskriegs und die weltpolitische Unsicherheit. Nach zwei Boomjahren erwartet der Elektro- und Elektronikverband ZVEI 2019 ein viel langsameres Wachstum. Im laufenden Jahr werden demnach weltweit Halbleiter für 474 Milliarden Dollar verkauft, 15 Prozent mehr als 2017. Im kommenden Jahr könnte das Plus dann unter drei Prozent sinken. Als Ursachen nannte ZVEI-Halbleiterfachmann Stephan zur Verth unter anderem den Zollkonflikt zwischen USA und China.
Chemiebranche erwartet 2019 weniger Wachstum
FRANKFURT (dpa) - Die deutsche Chemie- und Pharmaindustrie stellt sich nach einem starken Jahr auf weniger Wachstum ein. Angesichts von Handelskonflikten und einer gedämpften Weltwirtschaft werde der Umsatz 2019 voraussichtlich um 2,5 Prozent steigen, erklärte der Branchenverband VCI. Der Zollstreit der USA mit China und der EU, der nahende Brexit sowie eine schwächere Konjunktur in Deutschland belasteten die Branche mit rund 462 000 Beschäftigen hierzulande. „Wir halten im kommenden Jahr ein bescheidenes Wachstum im Chemiegeschäft für erreichbar“, sagte VCI-Präsident Hans Van Bylen. Die Produktion könne bei leicht steigenden Chemikalienpreisen um 1,5 Prozent zulegen.