Schlag gegen Geldfälscher
STUTTGART/MÜNCHEN (lsw) - Im Rahmen einer internationalen Razzia ist die Polizei auch in BadenWürttemberg und in Bayern gegen mutmaßliche Geldfälscher vorgegangen. 17 Wohnungen von 16 Verdächtigen wurden in dieser Woche im Südwesten durchsucht, wie das Landeskriminalamt und die Staatsanwaltschaften Mannheim und Stuttgart am Freitag mitteilten. Mehr als 150 Polizisten durchsuchten 28 Objekte von 24 Verdächtigen im Freistaat. Es wurden Falschgeldnoten, elektronische Speichermedien sowie Drogen gefunden. Die umfangreichen Daten würden jetzt ausgewertet.
In Deutschland koordinierte die Razzia das Landeskriminalamt Bayern. Die in Baden-Württemberg durchsuchten Wohnungen waren über das ganze Land verteilt. Die Beschuldigten im Alter von 16 bis 58 Jahren stehen unter anderem im Verdacht, über einen Anbieter im sogenannten Darknet, einem verborgenen Teil des Internets, Falschgeld erworben zu haben. In Bayern wurde gegen einen 53-Jährigen Haftbefehl wegen Verdachts der Geldfälschung erlassen.
Ausgangspunkt für die Ermittlungen war eine Falschgelddruckerei in Leoben (Österreich). Ein 32-Jähriger produzierte dort 10-, 20- und 50-Euro-Falschnoten und verkaufte diese im Darknet. So sollen die Blüten europaweit in Umlauf gebracht worden sein. Der Mann muss sich in Österreich vor Gericht verantworten. In 220 Fällen wurden Ermittlungsverfahren wegen Geldfälschung eingeleitet. Unter Federführung der europäischen Polizeibehörde Europol gingen Beamte in 13 Staaten gegen die Geldfälscher vor.