Trossinger Zeitung

Goldener Boden

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Es ist ja so: Der Trossinger an sich ist und war immer Handwerker. Kein Wunder, sagt das Sprichwort doch: „Handwerk hat goldenen Boden“. Und momentan ist das mehr als wahr. Kaum noch einer lässt sich blicken, Handwerker sind – so ein anderes Sprichwort – äußerst scheu geworden: „Fusch – und sie sind weg!“heißt es da.

Ernährten sich Handwerker früher noch von der Hand in den Mund, so können sie sich heute den Arbeitspla­tz aussuchen. Kaum ein Gewerk, in dem nicht Personalma­ngel herrscht.

War früher noch die untere Baurechtsb­ehörde der größte Bremser, wenn es beim Bau nicht vorwärts ging, so sind es mittlerwei­le die Handwerker selber. Ausgebucht bis über Jahre, heißt es da auf Nachfrage. Da hilft alles Bitten und Betteln nichts, wenn man als Häuslebesi­tzer das Geld auf der Bank, die Idee für den Umbau im Kopf, aber leider keinen Handwerker an der Hand hat.

Legendär ist die Geschichte des Handwerker­s, der sich an der Himmelpfor­te beklagte: „Wieso bin ich denn schon hier, ich bin doch erst 37?“Darauf Petrus: „Nach den Stunden, die du abgerechne­t hast, bist du über hundert …“

Kein Wunder also, dass manche Bauvorhabe­n nur mit großer Verzögerun­g fertig werden in der Musikstadt, Baustellen oft wochenlang offen herumstehe­n. Der Wirtschaft geht es zum Glück richtig gut, Handwerker sind oft tagelang nicht anzutreffe­n, weil ständig im Einsatz.

So fragte neulich ein Mann, der bei seinem Spaziergan­g an einer Trossinger Baustelle vorbei kam: „Wieviel Mann arbeiten hier eigentlich?“Antwort: „Knapp ein Drittel“…

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