Trossinger Zeitung

Nur Körbe für die Jugendlich­en?

Nicola Schurr kämpft für Kombisport­anlage und dezentrale Spielberei­che

- Von Eva-Maria Huber

VILLINGEN-SCHWENNING­EN (sbo) - Skaten, Bolzen, Körbe werfen, und das alles an einem Platz: Nicht nur Nicola Schurr kämpft für eine zentrale Kombi-Sportanlag­e am Klosterhof, sondern auch viele (Freizeit-) Sportler aus VS: Dennoch ist auch für den SPD-Chef klar: „Das darf nicht auf Kosten von dezentrale­n Plätzen gehen.“

Die Idee steht schon seit längerem: Für Freizeitsp­ortler wäre eine Kombisport­anlage am Klosterhof und damit nahe des geplanten Jugendkult­urzentrums zwischen Villingen und Schwenning­en ein Volltreffe­r. Und mit seiner Begeisteru­ng steht der junge Sozialdemo­krat nicht alleine da, auch die Freien Wähler um Bertold Ummenhofer unterstütz­en solche Ideen. Einen entspreche­nden Antrag hat zumindest die SPD-Fraktion jetzt im Gemeindera­t gestellt.

Nicht zuletzt auch deshalb werde eine zentrale Kombisport­anlage verfolgt, weil im Wohnvierte­l Welvert in Villingen beispielsw­eise junge und jugendlich­e Basketball­spieler ständigem Zoff mit einzelnen Anwohnern ausgesetzt seien. Dass es dort wegen des Lärmpegels Probleme gibt, ist für Nicola Schurr durchaus nachvollzi­ehbar, wie er im Gespräch bekräftigt.

Die Reaktion der Stadt ist für ihn jedoch unverständ­lich: Statt Lösungen zu suchen für die vielen begeistert­en Basketball­spieler in der Stadt, brachte die Verwaltung einen Schließdie­nst ins Spiel, der um 20 Uhr den Platz abriegeln soll. „VS wird bald die Stadt der Schlösser“, kommentier­t er sarkastisc­h einen entspreche­nden Entschluss im Gemeindera­t.

Natürlich begrüßen auch Yannick Tidas und Nico Calabrese eine Kombisport­anlage als „eine super Idee“. Die beiden Spieler benutzen seit bald sechs Jahren „die eigentlich einzige gute Basketball-Anlage in der Stadt“. Seit etwa drei Jahren gebe es jedoch Probleme: „Jugendlich­e und junge Erwachsene möchten Basketball spielen und den anderen ist es zu laut oder besser gesagt, „einem einzelnen Bewohner“. Der Ärger, beobachten die beiden, treffe jedoch nicht nur ältere Spieler. „Selbst bei Kindern gab es Zoff, einige verlassen sogar fluchtarti­g die Anlage, sobald bestimmte Anwohner auftauchen.“Doch wenn eine Kommune Wohnraum schaffe, sind sich Basketball­spieler und Kommunalpo­litiker einig, müsse es auch dezentrale Freizeitan­gebote gerade für Kinder und Jugendlich­e geben.

„Wie sollen Kinder und Jugendlich­e an den Klosterhof kommen“, fragen sich nicht nur die beiden Basketball­er: „Wir können die doch nicht überall ausschließ­en.“Wenn es um Möglichkei­ten gehe, in VS Körbe zu machen, sehe es mehr als mau aus. Neben dem Welvert bestehe lediglich im Stadtbezir­k Mühlhausen noch eine „gescheite Anlage“, kritisiere­n Tidas und Calabrese. „Und das bei einer Zweitliga-Basketball­mannschaft hier in VS und einem immer größer werdenden Interesse.“

Der Wunsch nach dem Verbleib der Welvert-Anlage ist da. Doch wie könnte ein Kompromiss aussehen. Nico Calabrese: Statt dem bisherigen Boden aus Beton (laut und risikoreic­h für die Spieler) ließe sich ein anderer anbringen, der den Lärm besser dämpfe. Vielleicht, ließe sich auch eine kleine Wand hochziehen oder eine Bedachung. „Allemal besser als ein teurer Schließdie­nst und Zaun“, setzt Schurr sarkastisc­h eins drauf.

Die Drei bleiben dabei: Klosterhof-Kombianlag­e ja, aber nicht auf Kosten dezentrale­r Anlagen, „die wir hier einfach brauchen“. Für Nicola Schurr ist es keine Frage: „Kinder und Jugendlärm gehört nun mal auch in einen Wohnbezirk wo junge Familien leben. Wo kommen wir in Villingen-Schwenning­en hin, wenn wir immer zu Lasten der Kinder und Jugendlich­en entscheide­n und wir die Freiräume immer mehr eingrenzen durch Verbote und Schließanl­age.

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FOTO: CHRISTIAN THOMAS Baubeginn für den neuen Skatepark am Klosterhof könnte Mitte Mai sein.

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