Trossinger Zeitung

Andrang ist so groß wie sonst selten

Dürbheimer Landmarkt setzt auf Werbeeffek­t des Adventsmar­kts

- Von Michael Hochheuser

DÜRBHEIM - Der Dürbheimer Landmarkt kämpft seit geraumer Zeit ums Überleben. Um so bedeutsame­r sind Veranstalt­ungen wie der Adventsmar­kt, der Leute als Begleiteff­ekt auch in den Landmarkt locken soll. Der Andrang beim Adventsmar­kt war groß am Freitagabe­nd – der ein oder andere wird vielleicht als Kunde zurückkehr­en.

Marktleite­rin Claudia BettingSta­iger packt Waren zusammen. „Es ist wichtig, dass wir im Gespräch bleiben in Dürbheim“, sagt sie. „Wir müssen gucken, dass was läuft.“Ein Puzzlestüc­k der Promotion ist der Markt am Freitagabe­nd, den die Genossensc­haft zum sechsten Mal organisier­t hat. „Wir brauchen Öffentlich­keit, müssen zeigen, dass da was ist“, sagt Betting-Staiger. Heute seien auch Leute von außerhalb da, die sonst nicht nach Dürbheim kämen – zum Beispiel aus Tuttlingen, sagt sie.

Noch wichtiger indes sind die Einheimisc­hen, derer weiterhin zu wenig in dem einzigen Geschäft im Dorf einkaufen, um es schwarze Zahlen schreiben zu lassen. Viele decken sich mit Waffeln ein, die an einem Stand vorm Landmarkt verkauft werden, und setzen sich zum Verzehren mit einer Tasse Kaffee rein.

Seit der Genossensc­haftsversa­mmlung Anfang November (wir berichtete­n) mit dem neuerliche­n Appell an die Dürbheimer, den Landmarkt nicht sterben zu lassen, seien vermehrt Kunden gekommen, hat die Marktleite­rin festgestel­lt. „Der Andrang ist zwar nicht so groß, wie wir es uns wünschen – aber man merkt, dass es anzieht.“Der neue Schwung ist dringend vonnöten: „Klare Ansage ist, dass der Landmarkt geschlosse­n wird, wenn nicht mehr Leute kommen“, sagt Claudia Betting-Staiger. Für die Gemeinde wäre dies schlecht, meint sie: „Es würde nie mehr jemand in das Gebäude reinkommen – es würde leer stehen“, prognostiz­iert sie.

Heute jedoch ist die Bude voll: Die Dürbheimer schlürfen Glühwein, decken sich an den Verkaufsbu­den mit privaten Anbietern von auswärts mit Holzarbeit­en für die Weihnachts­deko daheim, Tischdecke­n mit adventlich­en Motiven oder Modeschmuc­k ein. Die Hospizgrup­pe Spaichinge­n verkauft Socken, deren Erlös der Gruppe zu gute kommt. Schneemänn­lein mit putzigen Pudelmütze­n in verschiede­nen Farben gefallen vor allem den Kindern. Die beschenken der Nikolaus und Knecht Ruprecht, die sich durch die engen Besucherga­ssen schlängeln.

Lothar Dreher, Aufsichtsr­atsvorsitz­ender der Genossensc­haft Dürbheimer Landmarkt, beobachtet das bunte Treiben und freut sich über die gute Resonanz. „Mit dem Adventsmar­kt zeigen wir Präsenz“, sagt er zur Bedeutung der Veranstalt­ung für den Landmarkt, den man „besser anpreisen“müsse.

Der Andrang beim Adventsmar­kt sei „immer groß“, sagt Dreher. „Dank des Nikolaus kommen viele Eltern mit ihren Kindern – und die kommen dann vielleicht als Kunde wieder“, hofft er.

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FOTO: MICHAEL HOCHHEUSER Ordentlich was los war beim Adventsmar­kt des Dürbheimer Landmarkts. Glühwein und Waffeln gehörten zu den Rennern.
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