Andrang ist so groß wie sonst selten
Dürbheimer Landmarkt setzt auf Werbeeffekt des Adventsmarkts
DÜRBHEIM - Der Dürbheimer Landmarkt kämpft seit geraumer Zeit ums Überleben. Um so bedeutsamer sind Veranstaltungen wie der Adventsmarkt, der Leute als Begleiteffekt auch in den Landmarkt locken soll. Der Andrang beim Adventsmarkt war groß am Freitagabend – der ein oder andere wird vielleicht als Kunde zurückkehren.
Marktleiterin Claudia BettingStaiger packt Waren zusammen. „Es ist wichtig, dass wir im Gespräch bleiben in Dürbheim“, sagt sie. „Wir müssen gucken, dass was läuft.“Ein Puzzlestück der Promotion ist der Markt am Freitagabend, den die Genossenschaft zum sechsten Mal organisiert hat. „Wir brauchen Öffentlichkeit, müssen zeigen, dass da was ist“, sagt Betting-Staiger. Heute seien auch Leute von außerhalb da, die sonst nicht nach Dürbheim kämen – zum Beispiel aus Tuttlingen, sagt sie.
Noch wichtiger indes sind die Einheimischen, derer weiterhin zu wenig in dem einzigen Geschäft im Dorf einkaufen, um es schwarze Zahlen schreiben zu lassen. Viele decken sich mit Waffeln ein, die an einem Stand vorm Landmarkt verkauft werden, und setzen sich zum Verzehren mit einer Tasse Kaffee rein.
Seit der Genossenschaftsversammlung Anfang November (wir berichteten) mit dem neuerlichen Appell an die Dürbheimer, den Landmarkt nicht sterben zu lassen, seien vermehrt Kunden gekommen, hat die Marktleiterin festgestellt. „Der Andrang ist zwar nicht so groß, wie wir es uns wünschen – aber man merkt, dass es anzieht.“Der neue Schwung ist dringend vonnöten: „Klare Ansage ist, dass der Landmarkt geschlossen wird, wenn nicht mehr Leute kommen“, sagt Claudia Betting-Staiger. Für die Gemeinde wäre dies schlecht, meint sie: „Es würde nie mehr jemand in das Gebäude reinkommen – es würde leer stehen“, prognostiziert sie.
Heute jedoch ist die Bude voll: Die Dürbheimer schlürfen Glühwein, decken sich an den Verkaufsbuden mit privaten Anbietern von auswärts mit Holzarbeiten für die Weihnachtsdeko daheim, Tischdecken mit adventlichen Motiven oder Modeschmuck ein. Die Hospizgruppe Spaichingen verkauft Socken, deren Erlös der Gruppe zu gute kommt. Schneemännlein mit putzigen Pudelmützen in verschiedenen Farben gefallen vor allem den Kindern. Die beschenken der Nikolaus und Knecht Ruprecht, die sich durch die engen Besuchergassen schlängeln.
Lothar Dreher, Aufsichtsratsvorsitzender der Genossenschaft Dürbheimer Landmarkt, beobachtet das bunte Treiben und freut sich über die gute Resonanz. „Mit dem Adventsmarkt zeigen wir Präsenz“, sagt er zur Bedeutung der Veranstaltung für den Landmarkt, den man „besser anpreisen“müsse.
Der Andrang beim Adventsmarkt sei „immer groß“, sagt Dreher. „Dank des Nikolaus kommen viele Eltern mit ihren Kindern – und die kommen dann vielleicht als Kunde wieder“, hofft er.