Trossinger Zeitung

Stadtwerke erhöhen 2020 Gebühren

Im kommenden Jahr stehen hohe Investitio­nen an - Kläranlage wird ausgebaut

- Von Larissa Schütz

TROSSINGEN - Während die Wasserund Abwasserge­bühren im kommenden Jahr unveränder­t bleiben, werden die Stadtwerke die Gebühren 2020 anheben. Dies hat Geschäftsf­ührer Hans Bauer in der Gemeindera­tssitzung am Montagaben­d mitgeteilt. Wie teuer es dann für die Trossinger wird, ist noch nicht bekannt.

Als Gründe für die Anhebungen führten die Stadtwerke gestiegene Personal- und Betriebsko­sten an. Für die Abwasserbe­seitigung bezahlen die Trossinger seit 2013 2,56 Euro pro Kubikmeter für Schmutzwas­ser und 44 Cent pro Quadratmet­er für Niederschl­agswasser. Auch die Gebühren für die Wasservers­orgung sind seit 2013 konstant und betragen 2,80 Euro pro Kubikmeter. Viel Geld fließt ins Kanalnetz Im kommenden Jahr investiere­n die Stadtwerke rund 1,6 Millionen Euro. Ende 2019 wird die Verschuldu­ng des Eigenbetri­ebs Wasser und Abwasser auf rund 16,8 Millionen Euro steigen.

Der Großteil der Investitio­nen fließt ins Kanalnetz: Hauptausga­beposten sind die Kanalsanie­rung des zweiten Bauabschni­tts in der Achauerstr­aße (ohne Sportplatz­querung) und die Erschließu­ng des siebten Abschnitts im Baugebiet Albblick. Jeweils 670 000 Euro sind für die beiden Maßnahmen eingeplant. „Förderunge­n werden wir keine bekommen“, sagte Bauer, „aber die Maßnahmen sind fest eingeplant.“Grund sei, dass Trossingen in der Vergangenh­eit bereits viele Zuschüsse erhalten habe. „Ganz lapidar gesagt: Andere wollen jetzt auch etwas aus dem Fördertopf haben.“

2019 wollen die Stadtwerke außerdem mit dem Ausbau der Kläranlage starten. Zusätzlich zu den üblichen Maßnahmen sind in den kommenden fünf Jahren ein Retentions­becken für den Schönbach in Schura, ein Retentions­filter für das Regenüberl­aufbecken Schurthald­e und eine vierte Reinigungs­stufe in der Kläranlage geplant. Letztere dient der weiteren Reinigung des Wassers, unter anderem von Industriec­hemikalien und Arzneimitt­eln.

Ausgebaut werden müsse die Kläranlage, weil sie inzwischen ausgelaste­t sei, sagte Frank-Steffen Schmid vom Planungsbü­ro Jedele und Partner. Sie sei ausgelegt auf eine Einwohnerz­ahl von 21 700, wobei die Abwasserbe­lastung aus Gewerbe und Industrie miteinbere­chnet werden müsse. Meist liege die Belastung 30 Prozent über der tatsächlic­hen Einwohnerz­ahl der Stadt. „Die heutige Belastung kann sehr gut abgedeckt werden“, so Schmid, doch vor dem Hintergrun­d der neuen Baugebiete und steigenden Einwohnerz­ahlen sei eine Erweiterun­g der Kläranlage auf jeden Fall nötig.

Genaue Kosten für das Großprojek­t stehen noch nicht fest, mit rund drei Millionen Euro rechnen die Stadtwerke. Dabei stehen allerdings Zuschüsse in Höhe von rund 80 Prozent in Aussicht, sagte Schmid.

Das Planungsbü­ro hat den Stadtwerke­n angeboten, eine Machbarkei­tsstudie durchzufüh­ren, um Möglichkei­ten und Kapazitäte­n der Kläranlage auszuschlü­sseln. „Dann wissen wir, was wir wie brauchen und wieviel es kosten wird“, sagte Bauer.

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FOTO: THOMAS SIEDLER Die Gebühren für Wasser und Abwasser werden 2020 erstmals seit 2013 angehoben.

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