Der etwas andere Jahresrückblick
Thomas Moser und Michael Schopfer nehmen Kommunalpolitik und anderes mehr aufs Korn
VILLINGEN-SCHWENNINGEN (sbo) - Nach eigenen Angaben einmal mehr aus dem Vollen schöpfen können Thomas Moser und Michael Schopfer, wenn es um die derzeitige Zusammenstellung ihres „Satirischen Jahresrückblicks“geht, der am Freitag, 28. Dezember, im Café Häring Premiere feiert.
Die beiden Kabarettisten strahlen vor Vorfreude auf die zehn Vorstellungen von „Dumm, dümmer, am dümmsten“, die bereits komplett ausverkauft sind. Deshalb wurden schon gleich vier Zusatztermine aufgelegt, sowohl im Villinger „Ratskeller“als auch im Schwenninger Café Häring. Was sich dort abspielen wird, baut auf die nach Meinung der „Villinger Schwertgosch“und dem „Schwenninger Friedhofsgärtner“reichhaltig sprudelnden Quellen in Stadtverwaltung und Gemeinderat auf. Satire, die das kommunalpolitische Leben schreibt und die 2018 in VS wieder zu einem besonders dicken Wälzer geworden ist.
„Uns sind die Themen wahrlich nicht ausgegangen“, sagt Thomas Moser, gibt aber zu, dass er sich in der ersten Jahreshälfte ob der Materialsammlung für den Jahresrückblick „schon ein bisschen Sorgen“gemacht habe. Mit Beginn des OBWahlkampfes wurden seine Bedenken dann aber hinweggefegt. Wobei von einem „Kampf“könne man ja wohl nicht sprechen, sagt Michael Schopfer. Selbst der „Erdogan von VS“und das „blonde Massaker“haben sich ja gegenseitig nur gelobt. Für den neuen Oberbürgermeister habe man ein paar gut gemeinte Ratschläge parat, und die Schwenninger werden sich Kritik an ihrem Wahlverhalten sagen lassen müssen, haben sie der Gemeinderätin Renate Breuning zum Ende ihrer Amtszeit doch noch einen CDU-Wahlerfolg beschert, mosert Moser.
Ein für das Duo zuverlässiger Stofflieferant war wieder das Ordnungsamt, man denke an die Entwaffnung der Bürgerwehr und das Heraufbeschwören einer Gefahr durch deren Pferde. Schopfer malt dazu das Bild des „Narrovaters auf einem Schaukelpferd“, das er in einem sozialen Netzwerk gefunden hat. Angriffsfläche zum sich „Uffregge“bot auch wieder das städtische Bauamt mit seinen Dauerbaustellen, Umleitungen und Straßen, die nach der Sanierung in noch fatalerem Zustand sind als davor.
Nicht auslassen wird Thomas Moser sein Lieblingsthema „Kneippbad“und ein über Jahre dankbares Satireobjekt, einen Landwirt aus Nordstetten und scheidenden Gemeinderat, werde man gebührend verabschieden, verspricht er. Trotz einer so großen Spielwiese sei die Programmfindung für einen zweistündigen Satireabend jedes Jahr „ein Kraftakt“, gibt Michael Schopfer zu. Die breite Zustimmung der Bevölkerung nach dem Motto, „da sagen zwei endlich einmal genau das, was ich mich nicht zu sagen traue“, entschädige allerdings dafür. Durch den Kakao ziehen Und so werden Moser und Schopfer auch zu diesem Jahreswechsel nicht nur andere, sondern sich auch gegenseitig wieder durch den Kakao ziehen, Wahrheiten auf den Tisch und den Finger in Wunden legen. Dass sie damit auch im sechsten Jahr richtig liegen, zeige ein jünger werdendes Publikum. Übrigens: Die Verleihung des „Stadttrottels VS“stellt die Kabarettisten in diesem Jahr vor ein Problem: „Es gibt zu viele Kandidaten“. Um mehrere Trophäen verleihen zu können, brauche es Sponsoren, denn „so viel Geld haben wir nicht“. Karten für den satirischen Jahresrückblick „Dumm, dümmer, am dümmsten“gibt es für 17 Euro (Abendklasse: 19 Euro) beim Reinigungszentrum Heinzmann (Niedere Straße 53, Telefon 07721/ 25 386), im Blumenhaus Schopfer (Schützenstraße 28, Telefon: 07720/58 25) und unter th.moser@gmx.de nur noch für die Zusatztermine am 1. und 9. Februar im Café Häring und am 26. Januar sowie 8. und 16. Februar im Ratskeller.