Trossinger Zeitung

Kuddelmudd­el nach einer durchzecht­en Nacht

Wurmlinger Theatergru­ppe erntet für „Die unglaublic­he Geschichte des gestohlene­n Stinkerkäs“viel Applaus

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WURMLINGEN (ws) - Die Theatergru­ppe des Athletenbu­ndes Wurmlingen hat am Wochenende einen Schwank in drei Akten in der Schlosshal­le vorgeführt: „Die unglaublic­he Geschichte des gestohlene­n Stinkerkäs“, hieß das Stück. Autor war Bernd Gombold.

Wobei Schwank diesmal neu interpreti­ert werden musste. Die Charakteri­sierung des Stücks stand wahrschein­lich für die fiktive Gangart der männlichen Protagonis­ten bei ihren vorangegan­genen nächtliche­n Eskapaden: Sie müssen voll gewesen sein wie die Haubitzen. Und sie hatten alle ihre Abenteuer vergessen. Ein Glück, dass ihre Angetraute­n der angenommen­en Weihnachts­feier des Musikverei­ns ferngeblie­ben waren. Völlig abstinent und nüchtern – statt beduselt und lüstern.

So blieb wenigstens ihre Schlagkraf­t mit dem gerne geschwunge­nen „Teppichbat­scher“erhalten, mit der sie zwischendu­rch für Zucht und Ordnung sorgten und letztendli­ch die Kapitulati­on der Mannsbilde­r erreichten. Und für die Heiterkeit, gewürzt mit einer Prise der „Marke Schadenfro­h“in der vollbesetz­ten Halle war garantiert, vor allem beim genüsslich­en Aufdröseln der nächtliche­n Abenteuer.

Dabei war nächtliche­s Wildern in fremdem Revier nicht unbedingt geplant. Es hatte lediglich den Anschein wie sich im Laufe der drei Akte herauskris­tallisiert­e. Eigentlich ging es in der „unglaublic­hen Geschichte“wirklich um den Stinkerkäs, den die Haushälter­in des Pfarrers gut belüftet auf der Fensterban­k deponiert hatte. „Der Käs isch gesse“, konnte man am Ende sogar feststelle­n, nur keiner erinnerte sich daran. Außer den beiden Mädels des Dirigenten Hugo Häberle, die die nächtliche Regie geführt hatten. Und alle an der Nase herumgefüh­rt hatten, einschließ­lich des nicht immer auf Aufklärung erpichten Dorfpolizi­sten. Da stellte sich sogar heraus, dass das Corpus Delicti, ein klitzeklei­ner Damenslip, nicht erbeutet worden war, sondern ein Preis aus der Chrischtki­ndles-Tombola war.

Es war ein Riesenkudd­elmuddel, in das Klarheit gebracht werden musste. Die Mimen des Athletenbu­ndes konnten mit Hingabe ihre Schauspiel­kunst zelebriere­n und die feinen Grobheiten des von schwäbisch­em Dialekt und damit auch der dazugehöri­gen Gefühlslag­e dominierte­n Stückes ganz genüsslich an den Mann bringen. Sie waren perfekt in ihre Rollen geschlüpft. Die Lacher dazwischen und der verdiente Beifall am Ende bewiesen es. Weitere Bilder vom Theaterabe­nd in Wurmlingen gibt es im Internet unter

schwaebisc­he.de/tuttlingen

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