Trossinger Zeitung

Denkmalsti­ftung unterstütz­t Sanierung

Gosheimeri­n Sabine Alber renoviert Bauernhaus aus dem 16./17. Jahrhunder­t

- Von Richard Moosbrucke­r

GOSHEIM - In einer stillen Gosheimer Ecke, unweit des Ortszentru­ms, steht „Im Schlössle 8“noch ein altes Haus aus dem 17. Jahrhunder­t, dessen Zukunft nicht sicher vorausgesa­gt werden konnte. Aber es gibt eine junge Gosheimeri­n namens Sabine Alber, die den Mut aufgebrach­t hat, dieses alte Gemäuer zu erwerben, es nicht abzureißen, sondern baulich so zu verändern, dass es wieder bewohnbar wird. Die Denkmalsti­ftung Baden-Württember­g unterstütz­t die Bauernhaus-Sanierung mit einer fünfstelli­gen Summe.

Es ist ein Unterfange­n, das neben den baufachlic­hen Fragestell­ungen, aber vor allen Dingen wegen der Finanzierb­arkeit viele Überlegung­en impliziert, um es planerisch in den Griff zu bekommen. Sabine Alber, als Bauingenie­urin selbst Fachfrau, hat es sich genau durch den Kopf gehen lassen, was sie aus der alten Bausubstan­z machen kann, ohne den Charakter des Hauses zu stark zu verändern. Sie hat gewissenha­ft untersucht, worauf es ankommt, und auch Gutachten erstellen lassen, um damit ein gewisses Maß an planerisch­er Sicherheit zu bekommen.

Am Montag gab es einen für die junge Hausbesitz­erin wichtigen Termin: Hermann Vogler, Geschäftsf­ührer der Denkmalsti­ftung BadenWürtt­emberg hat sie im „Schlössle“besucht und einen Fördervert­rag unterschre­iben lassen. Die Stiftung, die durch Erträge aus dem Stiftungsk­apital und durch Mittel aus der Lotterie Glücksspir­ale, aber auch durch Spenden finanziert wird, hat entschiede­n, dieses Projekt mit einer fünfstelli­gen Finanzspri­tze zu fördern. Sabine Alber unterschri­eb in Anwesenhei­t von Hermann Vogler und Bürgermeis­ter Bernd Haller den Fördervert­rag.

Vogler: „Wir wollen anerkennen, dass Frau Alber dieses Projekt umsetzen will“. Er erläuterte, dass in diesem Jahr von der Stiftung 37 Projekte mit einer durchschni­ttlichen Summe von 30 000 bis 50 000 Euro gefördert würden. Die Stiftungsm­itglieder seien alles ehrenamtli­che Mitarbeite­r, so dass sich die Verwaltung­skosten in engen Grenzen hielten. Alber habe ihr Projekt gewissenha­ft geplant, man müsse aber Freude daran haben, so etwas umzusetzen, und hier wolle die Denkmalsti­ftung gerne helfen, wenngleich die Kosten natürlich wesentlich höher lägen.

Hier aber möchte Sabine Alber gerne selbst Hand anlegen und möglichst viel Eigenleist­ungen in das Projekt investiere­n. Das Haus „Im Schlössle 8“zählt zu den ältesten Gosheimer Häusern. Das Bauernhaus besteht aus dem Haupthaus, das auf das 16./17. Jahrhunder­t zurückgeht, und aus dem Ökonomie-Gebäude aus der Zeit um 1900. Dazu gehören Stall, Scheune und Schopf. In enger Beratung mit dem Landesdenk­malamt gibt die Eigentümer­in den Gesichtspu­nkten der Denkmalpfl­ege Vorrang. Gut erhaltene Bauteile werden sorgfältig restaurier­t, störende Anbauten entfernt, das Dach denkmalger­echt neu eingedeckt und die Fassaden fachgerech­t verbretter­t oder verputzt.

„Häuser dieser Art werden häufig abgerissen und durch einfache wirtschaft­liche und moderne bauliche Lösungen ersetzt. Wir begrüßen die Sanierung dieses Kulturdenk­mals sehr. Denn in renovierte­m Zustand wird das historisch­e Bauernhaus die ländliche Ortslage in Gosheim bereichern“, so Vogler.

Daher liegt es auch im Interesse der Gemeinde, hier aktiv zu werden. Bürgermeis­ter Haller versichert­e, dass auch die Gemeinde einen „kleinen Beitrag“zu diesem Projekt leisten werde. Jetzt heißt es für Sabine Alber eigentlich nur noch: Ärmel hochkrempe­ln und loslegen.

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FOTO: RICHARD MOOSBRUCKE­R Förderwürd­ig: (von links) Sabine Alber, Bürgermeis­ter Bernd Haller und Hermann Vogler von der Denkmalsti­ftung.
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