Trossinger Zeitung

Totalitäre Haltung

- Von Ulrich Mendelin

Eineinhalb Jahre nach den G20-Krawallen dauert die juristisch­e Aufarbeitu­ng der Exzesse von Hamburg an. Jüngst hat der Prozess gegen fünf junge Männer begonnen, die sich wegen ihrer Teilnahme an gewalttäti­gen Protestzüg­en verantwort­en müssen. Sie selbst sehen sich ihres Demonstrat­ionsrechts beraubt, im Gerichtssa­al wurden sie von Unterstütz­ern mit Applaus begrüßt. Von Einsicht keine Spur. Der linksextre­men Szene gilt der G20-Protest im Großen und Ganzen als Erfolg.

Linksextre­misten stellen das Gewaltmono­pol des Staates genauso infrage wie Rechtsextr­eme, Reichsbürg­er oder Islamisten. Sie alle nehmen für sich das Recht in Anspruch, die Gesellscha­ft ohne Rücksicht auf andere Meinungen in ihrem Sinne umgestalte­n zu dürfen – auch mit Gewalt. Diese Haltung ist totalitär. Egal von wem sie vertreten wird. u.mendelin@schwaebisc­he.de

Ist die Zahl der Attacken von Linksextre­men gegen politische Gegner durch den Aufstieg der AfD angestiege­n? Dem Bundesverf­assungssch­utz zufolge gab es mehrere großangele­gte Aktionen von linker Seite gegen die AfD, etwa die sogenannte Nika-Mitmachkam­pagne. Nika steht für „Nationalis­mus ist keine Alternativ­e“. Aktionen wie diese werden in Sicherheit­skreisen als Zündstoff der Linken angesehen, um Auseinande­rsetzungen mit dem politische­n Gegner gewaltsam zu führen. Dem Innenminis­terium in Dresden zufolge wurden allein in Sachsen seit dem Jahr 2014 insgesamt 143 Anschläge auf Parteibüro­s der AfD verübt. Das sind etwa so viele wie gegen alle anderen Parteien zusammen.

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