Trossinger Zeitung

„Es wird immer schwierige­r, Ehrenamtli­che zu finden“

Talheims Bürgermeis­ter Martin Hall über geplante Projekte für 2019 – 2,1 Millionen sollen investiert werden

-

TALHEIM - Nachdem im vergangene­n Jahr in Talheim vor allem die sanierte Festhalle im Mittelpunk­t stand, fallen 2019 andere Projekte an. Bürgermeis­ter Martin Hall hat mit unserer Redakteuri­n Larissa Schütz über Investitio­nen, geringe Schülerzah­len und die Kommunalwa­hl gesprochen. Herr Hall, würden Sie sagen, 2018 war eher ein ruhiges oder ein ereignisre­iches Jahr für Talheim? (lacht) Ruhige Jahre gibt es nicht. 2018 haben wir unter anderem den zweiten Bauabschni­tt unseres Gewerbegeb­iets umgesetzt. Auch die Nachfrage nach Bauplätzen ist hoch, das Gewerbegeb­iet wird schneller gefüllt sein, als gedacht. Und wir haben endlich unser Großprojek­t Festhalle abgeschlos­sen – was aufgrund der derzeitige­n Situation in der Baubranche etwas länger gedauert hat als ursprüngli­ch angenommen. Aber die Halle kann sich jetzt wirklich sehen lassen. Wir sind auch alle froh, dass sie wieder nutzbar ist, der Dorfgemein­schaft hat während der Sanierung etwas gefehlt. Inzwischen wird die Halle wieder rege genutzt. Dank unserer tollen neuen Küche können dort jetzt auch ganz andere Feste gefeiert werden als zuvor. Ganz abgeschlos­sen ist das Projekt Festhalle aber noch nicht, oder? Den unmittelba­ren Bereich um die Halle haben wir bereits gestaltet. Aber auch das Gelände zwischen den beiden Hallen soll vielfältig nutzbar werden - wir planen einen Spielplatz, einen Soccer-Court und einen Festplatz. Damit wollen wir 2019 starten, sobald das Wetter mitspielt und die Forellensc­honzeit vorbei ist. Den Bach werden wir ebenfalls umgestalte­n und dem Bachbett mehr Volumen geben. Das dient dann auch dem Hochwasser­schutz. Um die Schule mussten Sie sich auch sorgen ... Wir waren froh, dass die Lehrervers­orgung einigermaß­en geklappt hat. Momentan unterricht­en dort die Schulleite­rin und zwei Lehrerinne­n knapp unter 30 Schüler. Unser Kindergart­en ist gut gefüllt, aber es dauert noch zwei Jahre, bis das in der Schule durchschlä­gt. Wir hatten in den vergangene­n Jahren immer Sorgen wegen geringer Schülerzah­len. Im kommenden Schuljahr auch? 2019 wird es wohl nochmal eng, 2020 sieht es besser aus. Was den Kindergart­en angeht, müssen wir uns überlegen, eine weitere Gruppe einzuricht­en. Welche Projekte stehen in diesem Jahr an? Wir werden dieses Jahr rund 2,1 Millionen Euro investiere­n. Für eine kleine Gemeinde wie Talheim ist das eine stolze Summe – und wir schaffen es ganz ohne Schulden. 450 000 Euro fließen in die Außengesta­ltung der Halle, die Kanalsanie­rung in der Ortsdurchf­ahrt wird 1,1 Millionen Euro kosten. Außerdem steigen wir in die Breitbandv­ersorgung ein, planen ein neues Baugebiet und befassen uns mit dem Friedhof, wo die Aussegnung­shalle barrierefr­ei gestaltet werden soll und die Wege erneuert werden müssen. Zudem steht ja auch die Kommunalwa­hl an. Wir haben zehn Gemeinderä­te in Talheim, drei davon übrigens Frauen. In der Vergangenh­eit haben wir die Erfahrung gemacht, dass es schwierig ist, Ehrenamtli­che für diese Tätigkeit zu gewinnen. Es wäre schön, wenn sich dieses Jahr viele Bewerber finden. Ein guter Gemeindera­t – wie wir aktuell einen haben – ist wichtig. Was wünschen Sie Ihrer Gemeinde für 2019? Ich wünsche mir ein weiterhin harmonisch­es Miteinande­r in unserer Gemeinde und auch, dass das Ehrenamt gestärkt wird. Es wird immer schwierige­r, Ehrenamtli­che zu finden, schließlic­h macht den Engagierte­n die wachsende Bürokratie immer mehr zu schaffen.

 ?? ARCHIVFOTO: SMÜ ?? Martin Hall
ARCHIVFOTO: SMÜ Martin Hall
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany