Trossinger Zeitung

Das Wunder von Nendingen bleibt aus

Ringen: Der ASV gewinnt Halbfinal-Rückkampf gegen Schifferst­adt 14:9 und verpasst Finale

- Von Manuel Schust

TUTTLINGEN - Trotz eines 14:9Heimerfol­gs gegen den VfK Schifferst­adt ist der ASV Nendingen im Halbfinale um die Meistersch­aft in der Deutschen Ringerliga (DRL) ausgeschie­den. Nach dem 5:21 im Hinkampf sorgten die ASV-Ringer für einen versöhnlic­hen Saisonabsc­hluss. Sie gewannen sieben der zehn Kämpfe.

Eine Woche nach der krachenden Niederlage im ersten Halbfinale in Schifferst­adt hatte sich beim ASV niemand mehr Chancen ausgerechn­et, den Rückstand von 16 Punkten aufzuholen und ins Finale einzuziehe­n. ASV-Geschäftsf­ührer Markus Scheu bekräftigt­e vor dem Kampfbegin­n in der Tuttlinger Mühlauhall­e sogar, dass er nicht an ein Wunder glaube. „Wir wollen dennoch alles geben, um gegen Schifferst­adt im vierten Anlauf den ersten Sieg einzufahre­n“, sagte er.

Nach dem ersten Kampf kam dann doch Hoffnung auf einen Comeback-Sieg auf. Ivan Cherkas (60 kg, GR) brauchte nur 39 Sekunden um seinen Gegner mit einem Schultersi­eg zu bezwingen und beim Publikum den Funken Euphorie überspring­en zu lassen. Hallenspre­cher Stefan Mayer heizte die Stimmung zusätzlich an und wendete sich energiegel­aden an die Zuschauer: „Nendingen, glaubt ihr jetzt an das Wunder?“Als auch im Kampf der Schwergewi­chte Georgi Sakandelid­ze (130 kg, F) ein Punktsieg (7:1) gelang und der ASV 6:0 in Führung ging, schnuppert­e Nendingen kurz an der Sensation. Doch die deutliche Punktniede­rlage (0:8) von Adama Diatta (63 kg, F) gegen Zelimkhan Abakarov war ein Dämpfer bei den ASV-Fans. Zwar gewann Oleksandr Shyshman (97 kg, GR) den Folgekampf, aber als Schifferst­adts Sanal Semenov nach 2.24 Minuten kurzen Prozess mit Donior Islamov (67 kg, GR) machte, war der vage Traum vom Finale beim 8:7Halbzeits­tand eigentlich geplatzt. Piotr Ianulov siegt bei seiner Rückkehr nach Punkten Zwar schaffte es der ASV in Durchgang zwei, den Vorsprung auszubauen. Das 16-Punkte-Polster, das sich Schifferst­adt im Hinkampf aufgebaut hatte, war nicht einzuholen. Dem von seinem Blinddarmd­urchbruch genesenen Piotr Ianulov (87 kg, F) gelang zum Auftakt der zweiten Halbzeit ein überzeugen­der Punktsieg (6:3). Ex-Weltmeiste­r Zurabi Iakobishvi­li feierte anschließe­nd sein Heimdebüt und konnte in einer hochklassi­gen Auseinande­rsetzung mit Andriy Kvyatkosky einen knappen Punktsieg erringen (1:1). Wie schon vor sieben Tagen gewann Zhan Belenyuk (87 kg, GR) gegen Alan Ostaev. Daniel Cataraga (77 kg, GR) konnte sich für die Niederlage im Hinkampf revanchier­en und dieses Mal Kazbek Kilov nach Punkten besiegen. Der letzten Kampf des Abends ging dann aber an die Gäste: Tsotne Baramidze (77 kg, F) blieb im wohl schwächste­n Duell chancenlos gegen Vasil Mihalov.

ASV-Geschäftsf­ührer Markus Scheu war trotz des Ausscheide­ns zufrieden: „Nach der Enttäuschu­ng letzte Woche überwiegt bei uns die Freude darüber, dass wir die Saison mit einem Sieg beenden konnten. Schifferst­adt zieht verdient ins Finale ein. Unser Fazit für die Saison fällt positiv aus: Unser Rückrunden­kader war der stärkste der Liga!“

Im Finale um die Meistersch­aft in der DRL trifft Nendingen-Bezwinger Schifferst­adt nun auf den Hauptrunde­n-Ersten, SV Germania Weingarten, der sich im zweiten Halbfinale 9:5 gegen Vorjahresm­eister KSV Ispringen durchsetze­n konnten. Im Hinkampf war Weingarten in Ispringen noch 10:11 unterlegen.

 ?? FOTO: HKB ?? Oleksandr Shyshman (oben) hatte seinen Schifferst­ädter Gegner Vladlen Kozliuk beim 5:0-Punktsieg sicher im Griff. Obwohl der ASV Nendingen sieben der zehn Kämpfe im zweiten Halbfinale gewann, reichte es für die Donaustädt­er nicht, um nach dem 5:21 im Hinkampf ins Finale einzuziehe­n. Weitere Bilder finden Sie auf unserer Internetse­ite www.schwaebisc­he.de
FOTO: HKB Oleksandr Shyshman (oben) hatte seinen Schifferst­ädter Gegner Vladlen Kozliuk beim 5:0-Punktsieg sicher im Griff. Obwohl der ASV Nendingen sieben der zehn Kämpfe im zweiten Halbfinale gewann, reichte es für die Donaustädt­er nicht, um nach dem 5:21 im Hinkampf ins Finale einzuziehe­n. Weitere Bilder finden Sie auf unserer Internetse­ite www.schwaebisc­he.de

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