Freude über Verlängerung von Dustin Strahlmeier
Das Personalkarussell bei den Schwenninger Wild Wings für die kommende Saison ist längst eröffnet
VS-SCHWENNINGEN - Nach der Verlängerung mit Torwart Dustin Strahlmeier gilt es, um diesen herum ein neues Team bei den Schwenninger Wild Wings aufzubauen. Torjäger Anthony Rech soll beim Team der Deutschen Eishockeyliga (DEL) gehalten werden.
„Es gab gute Argumente dafür, in Schwenningen zu bleiben. Das Gesamtpaket passt“, sagte Strahlmeier nach seiner Verlängerung bei den Wild Wings. Am Freitagmorgen hatte er den Kontrakt für seine vierte Spielzeit am Neckarursprung unterschrieben, am Abend hielt er beim 5:1-Heimsieg der Wild Wings gegen den ERC Ingolstadt überragend.
„Ich hatte am Donnerstagabend noch ein längeres Gespräch mit Trainer Paul Thompson. Ich habe ihm klar gemacht, dass ich nicht in einer Mannschaft spielen werde, die irgendwie 8:4 abgefieselt wird. Die Mannschaft muss in jedem Spiel die Chance haben, zu gewinnen.“Dass die Schwenninger in der kommenden Saison in die Play-offs kommen sollten, sei aber keine explizite Forderung von ihm gewesen. „Das ist ohnehin das Ziel. Darüber braucht man nicht zu reden“, so der 26-Jährige.
Der gebürtige Gelsenkirchener verhehlte aber nicht, dass auch private Gründe für ein Verbleiben bei den Wild Wings sprachen. „Meine Freundin kommt aus Schwenningen. Die Wege hier sind sehr kurz und wenn man Abwechslung haben möchte, ist man ja auch schnell in großen Städten wie in Stuttgart oder Freiburg.“
Angebote habe es von etlichen Klubs für die kommende Saison gegeben. An dem Gerücht, dass er nach Mannheim wechsle, sei aber nie etwas dran gewesen. „Ich kann mir das Gerücht auch nicht erklären, vielleicht wollten Medien etwas streuen.“Finanziell mussten die Wild Wings Strahlmeier noch einmal einen Zuschlag geben. Das Geld habe aber nicht den Ausschlag gegeben: „Schwenningen kann keine Topgehälter wie Mannheim oder München zahlen. Aber wie erwähnt, es war das Gesamtpaket, das für Schwenningen sprach.“ Strahlmeier, der Star Strahlmeier sei der Star. „Um ihn herum wollen wir unsere neue Mannschaft aufbauen. Ich bin extrem froh, dass die Vertragsverlängerung in trockenen Tüchern ist“, kommentierte Thompson. Neben dem Torwart haben die Verteidiger Dominik Bohac, Mirko Sacher und Boaz Bassen für die kommende Saison gültige Kontrakte. Ebenso die Stürmer Simon Danner, Julian Kornelli und Markus Poukkula. Der Ravensburger Förderlizenzstürmer Daniel Pfaffengut soll ebenfalls verpflichtet werden.
In der Verteidigung möchte Thompson vom aktuellen Kader zumindest Kyle Sonnenburg halten. Auch über Jussi Timonen äußerte sich der Coach positiv. Der Abgang von Dominik Bittner zu den Grizzlys Wolfsburg steht hingegen bereits fest. Für Kalle Kaijomaa und Benedikt Brückner scheint künftig kein Platz mehr in der Schwenninger Defensive zu sein.
Die Wild Wings benötigen für die Zukunft torgefährlichere Verteidiger, die von der blauen Linie schießen können. Aktuell wurden von den 80 Toren die Schwenningen erzielt hat, lediglich deren sieben von Verteidigern markiert. Bittner traf zweimal, Bohac, Sacher, Sonnenburg Timonen und Brückner je einmal. Kaijomaa und Bassen blieben ohne Tore.
Für Kaijomaa und Brückner sollten schussgewaltige Abwehrspieler kommen. Am besten auch noch für Timonen, denn es ist ungleich leichter einen ausländischen Offensivverteidiger, etwa einen Kanadier, zu bekommen, als einen Deutschen.
Die Frage nach der Nummer eins im Schwenninger Kasten ist geklärt. Was wird aber aus der Nummer zwei, Marco Wölfl? Die Schwenninger Verantwortlichen halten sich bedeckt. Die Zeichen könnten auf Abschied stehen. Die Frage ist, ob sich der bald 25-jährige Schongauer ein weiteres Jahr als Ersatzmann antut, oder einen Klub sucht, bei dem er zu mehr Einsätzen kommt. Wölfl spielte diese Saison lediglich acht Mal. Rech soll gehalten werden Im Sturm hat, nachdem Höfflin zum ERC Ingolstadt abwandert, jetzt das Halten von Anthony Rech Priorität. Der 26-jährige Franzose erzielte gegen Ingolstadt seine Saisontreffer Nummer 14, 15 und 16. Rech hatte vor eineinhalb Wochen erklärt, dass mit ihm noch niemand von den Wild Wings bezüglich seiner Zukunft gesprochen habe, dass er aber gerne in Schwenningen bliebe.
„Ich war krank, und wir hatten viele Spiele. Außerdem wollten wir erst mit den Torhütern und den Verteidigern reden. Inzwischen haben wir aber auch mit Rech Gespräche geführt“, sagte Wild-Wings-Sportmanager Jürgen Rumrich. Dem Vernehmen nach stehen die Chancen nicht schlecht, dass Rech auch in der kommenden Saison für die Wild Wings wirbelt.