„Die drei ???“ermitteln: Wer hat den Song geklaut?
Im Unterstufen-Musical des IKG werden mit riesiger Besetzung Musikdiebe gesucht
TUTTLINGEN (hör) - Wer hat den neuesten Song des Pop-Stars Modena gestohlen, um ihn selbst im Internet zu verbreiten? „Die drei ???“haben diesen Fall am Freitagabend in der Aula der Gymnasien mit viel Musik gelöst. 180 Mitwirkende aus der Unterstufe des Immanuel-KantGymnasiums zeigten dort unter der Leitung von Gabriela Martin und Stefanie Diesch eine hinreißende Aufführung des Kindermusicals „Die drei ??? Kids: Musikdiebe“.
Einige Zuschauer mussten sich mit Stehplätzen begnügen – und auch die 180 Sänger aus den Klassen fünf und sechs verteilten sich aus Platzgründen auf zwei Vorbühnen, während sich die Handlung auf der großen Bühne dahinter abspielte. Die Zahl der Mitwirkenden war imposant – doch darüber hinaus stimmte an diesem Abend auch alles andere: die passgenaue Besetzung der Rollen, die Präsenz jedes einzelnen Chormitglieds, die Stimmen der Solisten – und ein inhaltlich und musikalisch besonders zündendes Stück.
Nur wenige Schülermusicals sind thematisch altersgemäß für Fünftklässler. Doch wer kennt und liebt nicht jene Kinderdetektive, die als „Die drei ???“serienweise knifflige Fälle lösen und schon seit 51 Jahren ganze Leser- und Hörer-Generationen begeistern? Der geniale, aber ungelenke Justus Jonas, der Supersportler Peter Shaw und der kleine, aber pfiffige Bob Andrews lassen sich im Musical von Pop-Star Modena als Hintergrund-Sänger in ihr Tonstudio einschleusen. Modenas neuester Song wird nämlich gerade unerlaubterweise von einer maskierten, unbe- kannten Sängerin im Internet verbreitet. „Die drei ???“finden heraus, dass die geheimnisvolle, bösartige „Dark Lady“mit Leierschwänzen, besonders sprachbegabten Vögeln, das Lied aus dem Studio herausgeschmuggelt hatte, um damit ihrer eigenen Tochter Josy zum Erfolg zu verhelfen. Doch wie immer gibt es bei den „Drei ???“ein Happy End: Josy singt so schön, dass sich Modena mit ihr zum Duo zusammentut. Seit Schuljahresbeginn geübt Spannungsreich und kurzweilig hat Peter Schindler den Text Boris Pfeiffers vertont. Er fordert dabei von allen Mitwirkenden hohe stilistische Flexibilität: Zwischen romantische Balladen fügt er einen „Dreifragezeichen-Rap“ein, „Chaos-Musik“mit Schrott-Perkussions-Instrumenten tummelt sich zwischen Pop-, Swing-, Latin- und Jazz-Elementen. Die souveräne Band unter der Leitung von Diesch lieferte den Sängern stets zuverlässig die musikalischen und rhythmischen Grundlagen.
Martin hielt während der Aufführung alle Fäden in der Hand: engagiert dirigierte sie den riesigen Chor und koordinierte Überraschungseffekte wie im dunklen Saal kreisende Taschenlampen.
Seit Schuljahresbeginn haben alle fünf fünften Klassen die Lieder im Musikunterricht geübt. Auch Sechstklässler durften sich zum Mitmachen anmelden. „Für die Solo-Rollen hatten wir ein richtiges Casting“, erzählte Diesch nach der Aufführung. Und in der Probenwoche vor der Aufführung wurden schließlich alle musikalischen Elemente und das Spiel auf der Bühne zusammengeführt – auch der „Kirschkuchenstep-Tanz“unter der Leitung von Angela Peinemann.
Aus Kartonagen hatten ältere Schüler unter der Leitung von Laura Bach Onkel Titus‘ Schrottplatz als Kulisse gebaut. Der wurde mit wenigen Requisiten zum Tonstudio und zur Villa der „Dark Lady“verwandelt. Auch für die Technik und fürs Bühnenmanagement sorgten ältere Schüler. „Vermutlich sind insgesamt an die 300 Menschen an der Aufführung beteiligt“, sagt Diesch. Alle Beteiligten haben sich den tosenden Schlussapplaus verdient.