Eltern erschlagen und eingemauert: Angeklagte schweigen
NÜRNBERG (dpa/AFP) - Ein Mann soll seine Eltern erschlagen und die Leichen mithilfe seiner Frau eingemauert haben: Im Doppelmordprozess haben die Angeklagten die Aussage verweigert. Über ihre Anwälte ließen der 26-Jährige und seine drei Jahre jüngere Ehefrau vor dem Landgericht Nürnberg am Dienstag erklären, dass sie von ihrem Aussageverweigerungsrecht Gebrauch machen.
Die Anklage wirft dem Paar vor, aus Habgier versucht zu haben, die Mutter des Mannes zu vergiften. Als dies scheiterte, soll der Sohn Mitte Dezember 2017 im bayerischen Schnaittach die im Bett liegende 66Jährige mit einem Zimmermannshammer erschlagen haben. Danach soll er auch seinen 70 Jahre alten Vater mit dem Hammer getötet haben. Ein Faktor soll dabei auch gewesen sein, dass die Eltern des Angeklagten gegen die Beziehung waren.
In den Tagen nach der Tat sollen die beiden angeklagten Deutschen die Leichen der Eltern in einem Nebenraum der Garage eingemauert haben, um Spuren zu beseitigen. Ende Dezember meldeten sie die Eltern bei der Polizei als vermisst – einen Tag später heiratete das Paar. Wenig später luden die beiden das Regionalfernsehen zu sich nach Hause ein und baten auf diesem Weg um Spenden für die Suche nach den Eltern – deren Leichen zur Zeit des Interviews wenige Meter entfernt hinter einer neuen Wand lagen.
Bei den Ermittlungen zum Verschwinden der Eltern fanden Beamte auf deren Anwesen die Leichen. Die Angeklagten sitzen seit mehr als einem Jahr in Untersuchungshaft. Für das Verfahren sind bis Ende April 21 Verhandlungstage angesetzt.