„Salut Salon“ganz ohne Kuschelkurs
Cross-over-Quartett tritt mit Musik zum Thema Liebe in der Stadthalle auf
TUTTLINGEN – Leidenschaftlich, virtuos und manchmal urkomisch: Das famose Cross-over-Quartett „Salut Salon“ist am Dienstagabend mit Musik zum Thema „Liebe“in der fast ausverkauften Stadthalle aufgetreten.
Fünf Tage nach dem Valentinstag brauchten sich die vier Grazien dabei nicht mehr an einen Kuschelkurs halten. Sie beleuchteten durchaus auch die herben Begleiterscheinungen des innigen Gefühls: Eifersucht, Streit, Wahnsinn, ja sogar Mord und Totschlag. Bei der Suche nach passenden Kompositionen durchforsteten sie die Musikliteratur bis zurück ins 16. Jahrhundert und rund um die Welt.
Den Auftakt des über zweistündigen Programms bildeten Astor Piazzollas dynamischer „Libertango“und Cole Porters direkte Aufforderung „Let‘s fall in love“. Prokofjew lieferte Motive zu „Streit“und mit einem originellen Medley aus KrimiJingles wurden die schlimmsten Resultate von unglücklicher Liebe bedient. Auch hinsichtlich „Takt“variierte die Auswahl stark: hier braver Dreivierteltakt, dort wilder Fünfachtel-Takt wie in „Khorumi“, einem Tanz aus Georgien.
Neben ihren Hauptinstrumenten Geige (Salut-Salon-Gründerin Angelika Bachmann aus Hamburg und Meta Hüper aus Hannover), Violoncello (Sonja Lena Schmid aus Tübingen) und Piano („ächt rrrussisch“Olga Shkrygunova aus Tambow) erklangen auch Akkordeon, Melodica und zwei zärtlich schmachtende singende Sägen.
Nicht wegzudenken ist Oskar, die musikalische Puppe, die ebenso für herzliches Lachen im Publikum sorgte wie die ausdrucksstarke Mimik der Pianistin. Und wer sagt denn, dass man Streichinstrumente nicht mal kopfüber oder hinterrücks zum Klingen bringen oder sie gar als tödliche Waffen einsetzen kann? Für Salut Salon alles kein Problem, für die begeisterten Zuschauer Grund für stürmischen Applaus. Und nach dem von Franz Wittenbrink arrangierten Puzzle aus unzähligen Liedern war jedem klar: That’s love!