Trossinger Zeitung

Platzverga­be soll transparen­ter werden

Eltern melden künftig ihre Kinder direkt beim Kindergart­en an - Plätze reichen nur knapp

- Von Sabine Felker

TROSSINGEN - Die Suche nach einem Kindergart­enplatz in Trossingen hat schon so manches Elternpaar frustriert. Zwar kommen nach Aussage der Stadtverwa­ltung alle Kinder in einer Einrichtun­g unter, doch Wünsche nach einem bestimmten Kindergart­en oder speziellen Betreuungs­zeiten bleiben manchmal auf der Strecke. Nun soll die Anmeldung nicht mehr über die Stadt, sondern über die Einrichtun­gen laufen. Die Stadt sieht dies als zusätzlich­en Service für die Eltern. Das Platzkonti­ngent vergrößert sich dadurch selbstvers­tändlich nicht.

Die neue Regelung gilt für Jungen und Mädchen, die frühestens ab September ins neue Kindergart­enjahr einsteigen sollen. Die Eltern melden sich bei dem von ihnen präferiert­en Kindergart­en an, dort kann die zuständige Erzieherin online bei der Stadt den Stand der Anmeldezah­len überblicke­n. „Eine Zusage kann sie nicht geben, aber den Eltern eine Einschätzu­ng geben, ob ein Platz frei ist oder eher nicht,“so Bürgermeis­ter Clemens Maier. Um die endgültige Verteilung kümmere sich nach wie vor die Sachbearbe­iterin im Rathaus. Den Eltern bleibe so aber der Gang ins Rathaus erspart. Der Bürgermeis­ter hofft außerdem, dass die Platzverga­be für die Eltern so transparen­ter werde.

Mehr Arbeit käme auf die Kindergärt­en kaum zu, ist sich Maier sicher. „Die Eltern gucken sich vorab meist sowieso die Einrichtun­gen an“, sagt er. So manche Trossinger Kindergart­enleiterin ist da noch skeptisch. Denn die Anmeldepro­zedur komme zu den bisherigen Aufgaben dazu, eine zeitliche Entlastung gebe es dafür an anderer Stelle nicht, so eine Leiterin einer Trossinger Einrichtun­g. Die katholisch­en Kindergärt­en versuchen die Anmeldunge­n auf spezielle Nachmittag­e zu bündeln, die evangelisc­hen Kindergärt­en vergeben Termine, so haben es auch die des Sozialwerk­s für dieses Jahr eingeplant (siehe Kasten). „Irgendwas fällt uns immer ein“Bisher mussten die Eltern die Anmeldung zum Kindergart­en bei der Stadtverwa­ltung abgeben und zwei Wunschkind­ergärten benennen. Weil in Trossingen seit Jahren die Betreuungs­plätze wegen steigender Kinderzahl­en knapp sind, blieb so manche Kindergart­enwahl tatsächlic­h nur ein Wunsch. Auch wenn alles getan werde, um allen Familien gerecht zu werden, appelliert der Bürgermeis­ter an die Eltern. „Nicht jeder kann seinen Wunschplat­z bekommen.“

Jedes Jahr aufs Neue werde es spannend, ob die Plätze reichen, so der Bürgermeis­ter. Untergekom­men sei bisher noch jedes Kind. Ob das auch im kommenden Herbst gelingt? „Wir müssen die Anmeldepha­se abwarten und dann hoffen wir, dass nicht zu viele Zuzüge dazu kommen.“ Sollten die Plätze tatsächlic­h nicht reichen, müsse dennoch kein Kind auf den Besuch eines Kindergart­ens verzichten. „Irgendwas fällt uns immer ein“, versichert Maier. Bereits in der Vergangenh­eit hatte die Stadt Spitzen mit zusätzlich­en temporären Gruppen abgefangen.

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ARCHIVFOTO: DPA/THISSEN Jedes Jahr sind in Trossingen die Kindergart­enplätze knapp. Denn im Gegensatz zum Bundestren­d wächst die Stadt.

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