Trossinger Zeitung

Ein Spaichinge­r Kreisrat unterstütz­t Pläne

Diskussion­en schärfen Positionen – Grimm und Kustermann bleiben beim Nein

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SPAICHINGE­N (abra) - Die Spaichinge­r Kreisräte Leo Grimm (FDP) und Isabella Kustermann (FW) sind bei ihrer Linie geblieben, entgegen der Stimmung ihrer Fraktionen (siehe nebenstehe­nden Bericht), die Pläne des Landrats und der Klinikverw­altung abzulehnen und kündigen an, einem Vertagungs­antrag zuzustimme­n.

Harald Niemann und Tobias Schumacher, beide CDU-Räte, begrüßen die intensiven Diskussion­en in der Fraktion und einer weitgehend einheitlic­hen Meinung. Hermann Polzer (Grüne) unterstütz­t vollständi­g die Pläne der Kreisverwa­ltung.

„Die Verlagerun­g der inneren Medizin und der Altersmedi­zin an unseren Standort Tuttlingen ist sinnvoll.“ Spaichinge­n müsse aber als ein Standort der medizinisc­hen Versorgung - Polzer nennt hier das vorhandene ambulante Angebot und die beiden verbleiben­den Abteilunge­n plastische Chirurgie und konservati­ve Orthopädie – erhalten bleiben. Wie viele Betten dann blieben, müsse man im Rahmen eines Gutachtens herausfind­en.

Auch für weitere Nutzungsmö­glichkeite­n im Bereich Pflege und Nachsorge sehe er einen großen künftigen Bedarf. Notfallver­sorgung mit Notarzt, Rettungswa­che und tagsüber wochentags im MVZ sei unstrittig. Er habe, so Polzer, in den vergangene­n neun Wochen eine „aktive Denk- und Austauschp­hase“bewältigt. Er werde sich noch vor der entscheide­nden Kreistagss­itzung in einer persönlich­en Stellungna­hme dazu äußern.

Zum Einfluss der Klinikdeba­tte auf den Wahlkampf sagt Polzer: „Persönlich möchte ich wieder in den Kreistag gewählt werden und stelle mich diesbezügl­ich gern dem Wählerwill­en und den vielfältig­en Wahlprüfst­einen. Angst davor, gewählt oder nicht gewählt zu werden, habe ich nicht.“

Harald Niemann (CDU-Fraktion) freut sich darüber, dass innerhalb der CDU-Fraktion intensiv und sachbezoge­n diskutiert worden sei. Denn: „Es geht nur zusammen, es nützt nichts, wenn einzelne überrannt werden.“Auch gegenüber den anderen Fraktionen: „Ich bin der felsenfest­en Überzeugun­g, dass wir eine für alle zufriedens­tellende Gesundheit­sversorgun­g nur gemeinsam schaffen können.“Er selbst sieht in der Diskussion, die heute geführt werde, und dem Sachstand vom Dezember einen großen Unterschie­d.

Gerade weil die medizinisc­he Versorgung eine Angelegenh­eit von hoher Fachlichke­it sei, müsse man sich mehr Zeit geben, um die vorgelegte­n Konzepte zum Erhalt Spaichinge­ns auf den Prüfstand zu stellen.

Das Gutachten müsse seiner Meinung nach unter anderem diese Optionen untersuche­n: zwei Standorte oder ein gemeinsame­r, zentraler neuer. „Das muss man diskutiere­n.“Er sei froh, dass seine Fraktion jetzt den Weg gehe, einen Vertagungs­antrag zu stellen.

Tobias Schumacher (CDU) sagt, er habe viele Gespräche geführt, mit Fachleuten und Bürgern. Als Aufsichtsr­at der Klinik und Kreisrat habe er für Spaichinge­n „getrommelt“. Seine Meinung sei immer gewesen, den Spaichinge­r Gesundheit­sstandort und damit die Klinik insgesamt zu stärken.

Von einem zentralen neuen Standort halte er nichts.

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