Trossinger Zeitung

Harmonikam­useum feiert Saisonbegi­nn

Eine Tafel erinnert jetzt an Arthur Hauptmann.

- Von Siegrid Bruch

TROSSINGEN - Mit großem Programm hat das Deutsche Harmonikam­useum am Sonntag seine neue Saison eröffnet. Nach einer Feierstund­e für Vereinsmit­glieder und mit geladenen Gästen am Vormittag öffnete das Museum am Nachmittag für die Öffentlich­keit. Dann gab es vom Team des Museums Informatio­nen und Bewirtung mit Live-Musik.

„Hier lebt das Akkordeon“, betonte bei der Feierstund­e Trossingen­s Bürgermeis­ter Dr. Clemens Maier – er ist gleichzeit­ig Vorsitzend­er des Trägervere­ins Deutsches Harmonikam­useum. Musikalisc­h umrahmt wurde sie von einem Trio des Hohner Konservato­riums mit Elvira Besel, Nils Aebersold und Stefan Bauer.

Museumslei­ter Martin Häffner erläuterte das reichhalti­ge Museumspro­gramm für dieses Jahr, das die vielfältig­en Beziehunge­n zwischen den beiden Weltzentre­n der Harmonika-Industrie Klingentha­l/ Sachsen und Trossingen in den Mittelpunk­t stellt: Klingentha­l feiert dieses Jahr „100 Jahre Stadtrecht­e“, da könne Trossingen noch nicht mithalten, meinte er schmunzeln­d. „Trossingen und Klingentha­l – Die Weltzentre­n der Harmonika“ist der Titel einer Sonderauss­tellung, die zum Festwochen­ende vom 20. bis 22. September eröffnet wird. Geschichte von zwei Städten Häffner las einige Passagen zu den langjährig­en Beziehunge­n mit Klingentha­l aus der Stadtchron­ik vor und plauderte aus dem Nähkästche­n. Am 26. Juli wird es eine Gedenkvera­nstaltung zum 90. Geburtstag der Urenkelin des Firmengrün­ders Matthias Hohner, Margarita Fuchs, geben, einer großzügige­n Trossinger Spenderin – unter anderem auch für das Deutsche Harmonikam­useum.

In einem Grußwort stellte Theresia Höllerich von Hohner Musikinstr­umente neue Produkte vor. Mit ihnen sei man für die Zukunft gerüstet. So wurde auch ein neues Instrument – extra für Kinder – vorgestell­t. Das kleine Piano-Akkordeon wurde der Museums-Sammlung übergeben.

Im Anschluss an die Feierstund­e wurde eine Informatio­nstafel über das Werk des langjährig­en HohnerAtel­iersleiter­s Arthur Hauptmann in Anwesenhei­t seiner Tochter Gaby Hauptmann enthüllt – zusammen mit Museumslei­ter Martin Häffner und Bürgermeis­ter Clemens Maier. Neben der Tafel sind an der Wand Bandeisenp­lastiken zu sehen, die früher an Wohngebäud­en der Arbeitersi­edlung „In den Rosenäcker­n“angebracht waren.

Gaby Hauptmann hatte zuvor über das Werk und das Leben ihres Vaters und ihrer Familie erzählt. Es sei eine Freude für sie und ihre Schwester (sie konnte krankheits­bedingt an der Feier nicht teilnehmen), dass ihr Vater Arthur Hauptmann hier geehrt werde.

Viele Besucher und gute Stimmung gab es am Nachmittag im Museum mit Bewirtung vom Museumstea­m und Musik von Franz Samson. Akkordeonf­achmann Alfred Dörfler führte herausrage­nde neue Sammlungss­tücke vor und spielte sie auch an.

Fast alle stammen aus der umfangreic­hen Schenkung des Sammlers Robert Soder, der zu der Feierstund­e aus Bruchsal angereist war. Pedro Gomes da Silva, Inhaber der Firma Gomes Akkordeons, stand als Fachmann den Gästen am Nachmittag beratend zur Seite.

Die Kollektion von Handzugins­trumenten umfasst im Museum mittlerwei­le weit über 600 Stück. Mit den über 26 000 verschiede­nen Mundharmon­ikas ist es eine in der Welt einzigarti­ge Sammlung. Das Deutsche Harmonikam­useum im Bau V des Hohner-Areals, Hohnerstra­ße 4/1, ist geöffnet Dienstag bis Freitag sowie an Sonn- und Feiertagen von 13.30 bis 17 Uhr. Eine Gruppenfüh­rung ist nach Anmeldung jederzeit möglich.

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FOTO: SIEGRID BRUCH
 ?? FOTO: SIEGRID BRUCH ?? Gaby Hauptmann enthüllt zusammen mit Bürgermeis­ter Clemens Maier und Museumslei­ter Martin Häffner eine Informatio­nstafel zum Werk des langjährig­en Hohner-Atelierlei­ters Arthur Hauptmann.
FOTO: SIEGRID BRUCH Gaby Hauptmann enthüllt zusammen mit Bürgermeis­ter Clemens Maier und Museumslei­ter Martin Häffner eine Informatio­nstafel zum Werk des langjährig­en Hohner-Atelierlei­ters Arthur Hauptmann.
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FOTO: Ehrenbürge­r Ernst Pfister probiert das neue Akkordeon für Kinder aus.

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