Baumesse im Zeichen der Digitalisierung
MÜNCHEN/BERLIN (dpa) - Volle Auftragsbücher und hohe Umsätze: Zum Beginn der Baumaschinenmesse Bauma in München sind die Maschinenhersteller in guter Stimmung. „Die Baubranche boomt“, sagte Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) bei der Eröffnung der Leistungsschau am Montag. Die jüngsten Zahlen des Baumaschinenherstellers Liebherr, eines der größten Aussteller auf der Messe, belegen das: „Trotz des leicht rückläufigen Wachstums der Weltwirtschaft rechnet die Firmengruppe für das Jahr 2019 mit einer weiteren Steigerung ihres Umsatzes“, teilte ein Sprecher mit.
Vor allem die Ausbesserung von Straßen und anderer Infrastruktur
Industrie im Südwesten verliert etwas an Schwung
STUTTGART (dpa) - Die Industrie im Südwesten wächst weiter, hat im vergangenen Jahr aber wieder etwas an Schwung verloren. Knapp 371 Milliarden Euro Umsatz im Jahr 2018 bedeuteten ein Plus von 2,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr, wie das Statistische Landesamt mitteilte. 2017 hatten alle Betriebe zusammen ein Plus von 3,4 Prozent verbucht. Anders als im Jahr davor wurde das Wachstum 2018 stärker vom Inlands- als vom Auslandsgeschäft getragen. Knapp 55 Prozent ihres Umsatzes macht die Industrie in Baden-Württemberg der Statistik zufolge im Ausland. Allein die Autobranche und der Maschinenbau steuern zusammen die Hälfte des gesamten Industrieumsatzes bei.
Kreise: Bayer will 4500 Jobs in Deutschland abbauen
LEVERKUSEN (dpa) - Der Pharmaund Chemiekonzern Bayer will in Deutschland 4500 Stellen abbauen. Das erfuhr die Deutsche PresseAgentur am Montag aus informierten Kreisen. Wie das Unternehmen bereits früher angekündigt hatte, sollen weltweit insgesamt 12 000 Arbeitsplätze wegfallen. In Deutschland waren zum Jahresende 32 100 Mitarbeiter beschäftigt. Nach einer Vereinbarung mit dem Betriebsrat sind bis 2025 betriebsbedingte Kündigungen ausgeschlossen.
Rekord bei Finanzierungen in deutscher Biotech-Branche
FRANKFURT (dpa) - Der wachsende Markt für biotechnologisch hergestellte Medikamente in Deutschland lockt Investoren. Der Umsatz der Biotech-Branche stieg 2018 gemessen am Vorjahr kräftig um 9 Prozent auf 4,4 Milliarden Euro, wie die Beratungsgesellschaft EY am Montag in Frankfurt berichtete. Beim eingeworbenen Kapital gab es einen Rekord: Die Gelder für Biotech-Unternehmen, darunter börsennotierte wie Qiagen oder Morphosys ebenso wie noch junge Firmen, verdoppelten sich auf gut 1,2 Milliarden Euro. Zudem stiegen die Ausgaben für Forschung und Entwicklung 2018 nach Jahren des Rückgangs wieder um vier Prozent auf 1,2 Milliarden Euro, erklärte EY. sorge derzeit für gut gefüllte Auftragsbücher, hieß es. „Da haben wir einen enormen Nachholbedarf, viele Jahre wurde nur sehr sparsam gehaushaltet“, sagte Dieter Schnittjer, Vorstandsmitglied beim Verband der Baubranche, Umwelt und Maschinentechnik (VDBUM).
Die Bauma gilt als die flächenmäßig größte Messe der Welt. Eine Woche lang präsentieren mehr als 3700 Aussteller ihre Maschinenlösungen rund um den Bau. Wie bei sämtlichen Industriezweigen steht dabei vor allem die Digitalisierung im Mittelpunkt: Elektrische Antriebe, vernetzte Maschinen und automatisierte Abläufe treiben die Branche um, auch wenn auf Kundenseite die Skepsis noch groß ist.
Merck-Konzern stockt Angebot für Versum auf
TEMPE/DARMSTADT (dpa) - Der Darmstädter Merck-Konzern legt mehr Geld auf den Tisch, um den US-Halbleiterzulieferer Versum zu übernehmen. Der Dax-Konzern habe sein Angebot von zunächst 48 Dollar je Aktie auf nun 53 Dollar je Papier in bar erhöht, teilte Versum mit. Zudem schwenkten die Amerikaner um: Nach Gesprächen mit Rechtsberatern habe die Versum-Führung entschieden, dass die Merck-Offerte dem konkurrierenden Angebot des US-Spezialchemiekonzerns Entegris überlegen sei, hieß es. Das aufgestockte Angebot kostet Merck rund 545 Millionen Dollar mehr. Damit würde Versum mit etwa 5,8 Milliarden Euro bewertet.
EU will Standards bei künstlicher Intelligenz
BRÜSSEL (AFP) - Die EU will bei der Entwicklung von künstlicher Intelligenz (KI) ethische Standards setzen. Die EU-Kommission veröffentlichte am Montag Leitlinien einer Expertengruppe, die Grenzen für den Einsatz solcher selbst lernenden Systeme setzen sollen. Angesichts des Rückstands bei der Technik gegenüber China und den USA sieht die EU „vertrauenswürdige KI“gleichzeitig als einen möglichen Wettbewerbsvorteil für europäische Anbieter. Künstliche Intelligenz stützt sich auf die Auswertung großer Datenmengen und maschinelles Lernen, bei dem Programme und Algorithmen sich selbst entwickeln. KI gilt deshalb als Zukunftstechnologie etwa bei selbstfahrenden Autos oder in der Medizin.
Wirtschaft protestiert gegen Menschenrechtsgesetz
DÜSSELDORF (AFP) - Die Wirtschaft protestiert gegen Pläne der Bundesregierung, Unternehmen bei ihren Auslandsgeschäften in allen Lieferketten notfalls per Gesetz zur Einhaltung der Menschenrechte zu zwingen. „Hier wird eine faktische Unmöglichkeit von den Unternehmern verlangt: Sie sollen persönlich für etwas haften, das sie persönlich in unserer globalisierten Welt gar nicht beeinflussen können“, kritisierte Arbeitgeberpräsident Ingo Kramer in der „Rheinischen Post“. „Da wo ich als Unternehmer persönlich Einfluss etwa auf die Produktion in meiner Fabrik im Ausland habe, fühle ich mich selbstverständlich verpflichtet, nach unseren sozialen und ökologischen Standards arbeiten zu lassen“, sagte Kramer. „Aber nicht dort, wo ich das gar nicht beeinflussen kann oder als Mittelständler noch nicht einmal überblicken kann.“